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126. Unser Gelübde.
Wir stehen fest wie Mauern
um unser Kaiserhaus,
ist Gott mit uns, so dauern
wir manchen Sturm noch aus;
ob rings die Feinde toben,
ob Säul' um Säule fällt:
Wir fürchten den dort droben,
sonst niemand in der Welt.
K. Gerok.
N a t u r k n n - e.
1. Der Lahreslaus.
127. Frühlingsglaube.
Die linden Lüfte sind erwacht,
sie säuseln und weben Tag und Nacht,
sie schaffen an allen Enden.
© frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes fferze, sei nicht bang'I
Nun muß sich alles, alles wenden.
2. DielVelt wird schöner mit jedem Tag,
man weiß nicht, was noch werden mag;
das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Thal.
Nun, armes kferz, vergiß der (Dual!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Uhland.
128. Die Erntezeit.
Weiß und reif steht das Ährenfeld. Die Schnitter ziehen hinaus,
ehe noch die Sonne am Himmel emporsteigt. Feucht von dem Taue der
Nacht ruhet ringsum noch die Natur, und hell spiegelt sich das Mor¬
genrot in den blanken Sicheln und Sensen. Rasch schreiten die Arbeiter
über Wiese und Fußsteig. Bald stehen sie am, Ziele. Klingend schlagen
sie die Sense an, und dahin fährt sie in das Ährenmeer. Die Halme
fallen. Die Vögel singen ihr Morgenlied. Das Morgenrot verschwindet.
Die Sonne geht auf. Der Tag schreitet vorwärts. Bald hat die Sonne
auch den Tau hinweggetrocknet. Der Himmel leuchtet heiter und rein
auf die Stoppelfläche nieder. Die Garben werden gebunden. Ge¬
schäftige Hände regen sich fort und fort, und nur kurze Minuten
wird gerastet. Endlich naht der Erntewagen. Froh wird er beladen,
und bald schwankt er hinweg von der Stoppel und führet den Segen
heim in die geöffneten Vorratskammern. Würkert.
129. Die Fülle des Sommers.
Kaum, daß man ein Blatt findet, das nicht zahlreich bewohnt wäre!
Kaum, daß wir einen Schritt thun können, ohne Lebendiges vor unseren
Füßen wahrzunehmen! Wolken von kleinem Geflügel spielen im Sonnen¬
scheine! Nirgends, nirgends, o Mensch, bist du in dieser Zeit allein!
Es wühlt unter deinem Sitze; es zirpt dir zur Seite; es schwebt über
deinem Haupte; es singt hinter dir; es flattert vor dir; überall ist des
Lebendigen Fülle zu dieser Sommerzeit. Es sind Wesen, die mit sein
wollen auf Erden nach ihres Schöpfers Willen, denen er angewiesen hat
ihren Ort, denen er gegeben hat zu dem Bedürfnisse die Werkzeuge, es