Erster Abschnitt.
Asten.
Vorbemerkung.
Asien, der größte aller Erdtheile und mit allen in näherer
Berührung, als irgend ein anderer, war schon durch die Lage in
der Mitte sämmtlicher Erdtheile vor allen geeignet, die gemein¬
same Wiege des menschlichen Geschlechtes zu sein. Zugleich ist
Asien das Vaterland der Cultur. Denn die wichtigeren Religionen
(sowohl die monotheistischen, wie die jüdische, christliche und mo¬
hammedanische, als die polytheistischen des Brahma, Buddha,
Zoroaster, Koufn-tse), die vollkommensten Sprachen, die meisten
Künste, Wissenschaften und Erfindungen, der Handel und Kunst¬
fleiß, die Staatenbildung haben dort ihren Ursprung. Dagegen
erfolgte späterhin eine theilweise Vernichtung der europäischen
Cultur durch Einwanderungen aus Asien (Hunnen, Seldschucken,
Mongolen), von denen nur die der Araber wohlthätigen Einfluß
auf die Cultur übte.
A. Geographische Ueberstcht von Asien.
8- i.
Die Grenzen Asiens.
Wenn auch der nördlichste und östlichste Theil Asiens im
Alterthum gänzlich unbekannt blieb, so wußte man doch, daß dieser
Welttheil an drei Seiten von drei verschiedenen Oceanen (s. §. 3)
und im W. von einem Binnenmeere, dem bedeutendsten der Erde,
begrenzt wird (s. §. 3); als Landgrenze gegen Europa wurde der
Tanais (Don) und als solche gegen Afrika die Landenge von Arsinoe
(j. Suez) angenommen, doch rechneten ältere^Geographen Aegypten
zu Asien.
8- 2.
Die Hauptgebirge Asiens.
Der den Alten vorzugsweise bekannte südwestliche Theil
Asiens besteht größtentheils aus einem von W. nach O. sich er¬