Vorwort.
2)as vorliegende Lehrbuch bezweckt eine Darstellung der all-
gemeinen Weltgeschichte, insbesondere aber der Geschichte der
Griechen, Römer und Deutschen, wie sie der Fassungsgabe der
Schüler in den mittleren Klassen höherer Lehranstalten angemessen
ist. Der gedrängten Erzählung der wichtigeren Weltbegebenheiten
gehen geographische Uebersichten des Schauplatzes derselben voran,
und es folgt eine kurze Skizze der Culturverhältnisse, die sich, bei
der streng ethnographischen Behandlung der Geschichte des Alter¬
thums, der äußern Geschichte eines jeden einzelnen Volkes an¬
schließt, beim Mittelalter und her neuern Zeit aber den ganzen
Zeitraum in universal-historischer Weise umfaßt. Der Schüler
soll dadurch schon auf dieser Stufe wenigstens eine Ahnung davon
erhalten, daß die Bedeutung eines Volkes keineswegs bloß von
den Kriegsereignissen abhängig ist.
Die Form der Darstellung strebt darnach, bündige Kürze
mit anschaulicher Klarheit möglichst zu vereinigen. Sie hält die
Mitte zwischen der ausführlichern Erzählung, welche dem hier
vorausgesetzten mündlichen Vortrage des Lehrers überlassen
bleibt, und der aphoristischen Andeutung (wie in geschichtlichen
Tabellen), welche auf den Zusammenhang der Begebenheiten keine
Rücksicht nimmt. Bei den verschiedenen Ansichten über die Quan¬
tität des aufzunehmenden Stoffes schien es zweckmäßiger, eher
etwas zu viel als zu wenig zu geben, weil es bei dem Unterrichte
leichter ist, jenes zu übergehen, als dieses (etwa durch Diktate)
hinzuzufügen; zugleich aber wurde die Unterscheidung des Wich-
tigern von dem minder Wichtigen durch (3) verschiedene Schrift¬
gattungen erleichtert.
Diese Einrichtung hat dem Lehrbuche seit nunmehr 26 Jahren
(1. Aust. 1834) den Beifall der Schulbehörden und Lehrer in so
steigendem Grade gewonnen und erhalten, daß es nicht nur in
allen Ländern deutscher Zunge die allgemeinste Verbreitung, sondern