Einleitung.
Begriff der Geschichte.
Die Weltgeschichte oder Universalgeschichte ist der In¬
begriff derjenigen wahren und merkwürdigen Thatsachen, welche
den innern und äußern Zustand der menschlichen Gesellschaft ge¬
bildet und verändert haben.
Quellen der Geschichte.
1) Mündliche: Sagen, Traditionen.
2) Schriftliche: a) Inschriften auf Denkmälern, b) Mün¬
zen und Medaillen (Denkmünzen), e) Urkunden, wie Verträge,
Friedensschlüsse, Verordnungen, öffentliche Verhandlungen u. s. w.,
ä) AnnalenundChroniken, d. h. Aufzeichnungen einzelner merk¬
würdiger Begebenheiten (wie Regierungswechsel, Kriege, Schlachten,
Friedensschlüsse, Seuchen, Ueberschwemmungen u. s. w.) ohne innern
Zusammenhang, e) geschichtliche Werke, theils unmittelbare,
also gleichzeitige, theils mittelbare Zeugnisse enthaltend.
3) Denkmäler ohne Inschriften: Abbildungen, Ueberreste
von Bau- und Kunstwerken aller Art, Geräthschaften zum öffent¬
lichen und Privatgebrauche.
Hülfswissenschaften der Geschichte.
1) Geographie (alte, mittlere, neuere).
2) Chronologie oder Zeitrechnungskunde, welche die
Dauer und Aufeinanderfolge der Begebenheiten nach gewissen Zeit-
theilen bestimmen lehrt. Diese Zeittheile sind theils von den Be¬
wegungen der Erde und des Mondes hergenommen, theils will-
kührlich angenommen. Auf jene gründet sich a) die natürliche
Zeitrechnung, welche die Eintheilung der Zeit in Jahre, Monate
und Tage angibt; d) auf willkührliche, durch Gesetzgeber bestimmte
Annahmen gründet sich die historische Zeitrechnung, welche so¬
wohl die Jahresformen bei den verschiedenen Völkern angibt, als