Erzbischof von Mainz. £
-er — umsonst schickte er seinen Bruder, Johann
von Isenburg, ins Benediktiner-Kloster auf
dem Petersberge, mündlich die Halsstarrigen zu
überzeugen: daß ihre Stadt Berühmtheit und Blü¬
the einzig dem erzbischöflichen Stuhle zu Mainz
verdanke — daß es ihr bei Gehorsam und Treue
immer wohlgegangen sei — daß gesetzliche
Freiheit, die man ihr ia nickt nehmen wolle,
eine Mutter des Fleisses und Wohlstan¬
des sei, Gesetzlosigkeit aber Verderben
und Schande bringe — Erfurts verblendete
Rathmeister und Schöffen achteten darauf nicht,
sondern verlangten mit Ungestüm erst in Frankfurt,
dann zu Fulda einen Ritter - Konvent, vor
welchem sie ihre Rechte darthun wollten. Allein
man verwies sie auf Gehorsam und schlug ihr
Gesuch ab.
Um selbige Zeit erkundeten indes die Erfurter,
daß der Papst dem Junker von Meissen,
wie man den Prinzen Albert gewöhnlich nannte,
zu Diethers bestimmten Nachfolger im Erzstifte
erwählt habe. Dies scklng endlich ihren Muth
etwas nieder. Denn, daß Kurfürst Ernst dem
Sohne, Herzog Wilhelm von Weimar*) dem
Neffen, mit den Waffen in der Hand einst geben
würden, was man ihm verweigerte, war natürlich.
Um indes wenigstens nicht muthlos zu scheinen,
setzte man die Stadt eiligst in den besten Vertbel-
dig:ngs-
*) Er war der Bruder von Albrechts Groövater, Fried¬
rich dem Sanftmüthigen. '