fullscreen: [Theil 6] (Theil 6)

345 
lin Maria. Das ist der nachherige Ludwig II 
der Frühzeitige, der als ein seltnes Beispiel 
von Ueberetlnng der Natur berühmt geworden ist. 
Er kam zu frühzeitig, fast noch ganz ohne Haut, 
auf die Welt, hatte im vierzehnten Zahre schon 
vollkommenen Bart, im achtzehnten graue Haar 
re, und ward im zwanzigsten auf der Flucht nach 
einer unglücklichen Schlacht (1526, 29 Aug) 
von den Türken getödtet. Diesem raschen Pro: 
zesse der Natur war auch der Lauf seiner Schick, 
sale ganz angemessen. Er war schon verlobt, ehe 
er noch geboren war, wurde im zweiten Zahre ge, 
krönt, succedirte im zehnten, und heirathete im 
fünfzehnten. Seiner Wittwe ist oben schon einmal 
unter den Schwestern Karls V. gedacht worden, 
Maximilians immer rege Speeulationssucht 
zeigte sich auch hier; obgleich er schon 1506 alles 
richtig gemacht hatte, bot er dennpch lange nach, 
her eben diesen Ferdinand noch an mehreren 
Orten aus, und erst da er ihn nirgends besser 
unkerbringen konnte, erneuerte er »515 die un, 
garischen Tractaten. Um die Sache recht feter, 
ltch zu machen, lud er die Könige von Ungarn 
und Polen mit ihren Prinzen zu einem Besu¬ 
che nach Wien ein, und ritt ihnen mit einem 
prächtigen Gefolge bis an die ungarische Grän, 
ze entgegen. Aber die beiden Monarchen trau, 
ten ihm so wenig, daß sie lange rathschiagten, 
ob sie kommen sollten, oder nicht. Endlich rief
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.