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erregte das Mißvergnügen der Ommaijaden durch
seine milden Gesinnungen gegen die Anhänger des
Ali und wurde deshalb vergiftet. Ihm folgte
Iezid (II.), des Abu al Malek Sohn, wie es
gleichfalls Khalif Soliman bei seinem Leben be¬
stimmt hatte; — dieser Iezid starb aber auch
bald, im Jahre 723, und zwar vor Gram über
den selbst verschuldeten Tod einer Geliebten. Nun
ward Hescham, des Iezid II. Bruder, Khalif.
Diesem Hescham machte zwar Zeid, ein Enkel
des Hosein, der ein Sohn des Hasan, des Soh¬
nes Ali war, das Khalifat streitig, doch ohne
Erfolg; ja er selbst fand dabei seinen Tod. Aber
ein anderes Haus, die Abbasiden (von Abbas, dem
Sohne des Abdal mo Taleb, des Propheten Mu-
hamed, abstammend) fing in diesen Angelegen¬
heiten an, für sich ein Vorrecht zu behaupten und
dadurch furchtbar zu werden.
Leo IH. verbietet den Bilderdienst.
Christus- oder Apostel- und Heiligenbilder
dienten schon seit dem Jahre 400 dazu, daß man
sie öffentlich, vornehmlich in den Kirchen, auf¬
stellte, damit man — der ursprüngliche Zweck —
beim Hinschauen auf dieselben den Gedanken keines-
weges auf sie, sondern auf das bezeichnete Ideal
richte, und so auch hierdurch in sich fromme Ge¬
fühle erwecke. Vielen solcher Christen, die vorher
Heiden gewesen waren, war es jedoch nicht mög-