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Sicilien. Beide Flotten trafen auf einander, die kar¬
thagische ward gänzlich geschlagen, und da zugleich Un¬
ruhen in Karthago selbst entstanden, waren die Kartha¬
ger gezwungen, den Frieden auf jede Bedingung zu
schließen, welche die Römer machen wogten. Diesever-
langren Sicilien so weit cs den Karthagern gehört hatte,
und alle kleine Inseln umher, ihre Kriegsgefangenen,
und 2200 Talente, (das ist an drittehalb Millionen
Thaler). Dieser Friede ward geschlossen 241 vorChristo.
Doch der Eroberungssucht der Römer war von jetzt
an kein Vertrag mehr heilig. Während Karthago mit
seinen Mierhstruppen in Afrika kämpfte, nahmen sie
treulos Sardinien und Korsika weg; und als die Kartha¬
ger sich darüber beschwerten, droheten sie Krieg, und ver¬
langten, daß die Karthager ihnen noch dazu die Kosten
ersetzen sollten, welche der Jug nach diesen Inseln ge¬
macht harte. — Kein Wunder daher, daß die Kartha-r
ger auf Rache sannen. —
Hamilkar, ein edler Karthager, ging mit einem
Heere über nach Spanien, um hier seiner Vaterstadt ein
größeres Gebiet zu erobern, von wo aus sie dann ge¬
gen Rom anrücken könnten. Als Hamilkar abreisen woll¬
te, bar sein neunjähriger Sohn Hannibal, ihn mit¬
zunehmen. Der Vater führte ihn zum Altar, und ließ
ihn schwören, daß er ewig ein Feind der Römer sein
wolle. Und nie ist ein Schwur treuer erfüllt worden. —-
Hamilkar eroberte einen großen Theil Spaniens; sein
Schwiegersohn legte Nenkarthago an auf der Stelle, wo
jetzt Karthagena steht, an der Küste des mittelländischen
Meeres, und Las eroberte Land ward zur karthagischen
Provinz eingerichtet. Nach dem Tode des Vaters und
Schwagers üdmrahm H an u ibal die Anführung deskar-
thagi-