82 Die mythische Zeit. 
ein Sohn des Ares gewesen sein. Dieser K h k n o s wurde im Zweikampfe 
von Herakles, dem Sohne des Zeus, getödtet. Ares, über den Tod 
seines Sohnes ausgebracht, begann nun selbst einen Kampf mit Herakles, 
Zeus aber trennte seine beiden kämpfenden Söhne, den Gott und den Halb- 
gott, durch einen Wetterstrahl. 
In manchen Landschaften Griechenlands gab man dem Ares, dem 
Rauhen, Wilden, die anmuthige Aphrodite zur Gemahlin. Beider 
Tochter war die liebliche Harmonia, s. A. 2. 
Abgebildet wurde Ares gewohnlich als kräftiger Jüngling mit 
Panzer und Helm. Er fuhr in einem Wagen mit 2 Rossen, welche 
D ei mos, der Schrecken und Phöbos, die Furcht, hießen. Die Dichter 
schildern ihn oftmals begleitet von Enyö, der Kriegswuth, und gefolgt von 
den Keren, den Göttinnen des blutigen Schlachtentodes, welche bald einen 
Frischverwundeten, bald einen Tobten an den Füßen ergreifen und dahin 
schleppen. 
Geheiligt waren dem Ares die Geier und sonstige Stoßvögel. 
Der Areiöpagos. Harmonia. 
Anmerk. 1: Ares hatte einen Sohn Poseidons getödtet, weil er eine 
Tochter von ihm beleibigt hatte. Poseibon verklagte beshalb ben Ares bei ben 
Göttern, unb biefe hielten Gericht über bie That auf dem Ares-Hügel gegenüber 
von der Burg Athens. Sie sprachen ben Ares frei. Die Athener aber grünbeten 
auf ber Stelle, wo bas Urtheil ber Götter über Ares gefällt werben war, ben 
Areopag (Areiöpagos ober Areiopägos), einen Gerichtshof, in welchem namentlich 
über Mord abgeurtheitt warb. 
Anmerk. 2; Harmonia, bie Tochter bes Ares unb ber Aphrobite, würbe 
mit Kabmos von Theben vermählt. Auf ihrer Hochzeit waren alle Götter zugegen 
unb beschenkten sie. Hephästos, welcher auf ihre Mutter zürnte, gab lhr zusammen 
mit Athene ein golbenes Halsbanb unb einen Schleier, welche m alle bchanbthaten 
getaucht waren. Dieses verberbliche Geschenk übte schreckliche Wirkungen aus, welche 
sich über bas ganze, unglückselige Geschlecht bes Kabmos erstreckten, bas, oft sogar 
unwissentlich, bie größten Verbrechen verübte (s. §. 30). 
§ 20. 
Aphrodite, bei den Römern Venns. 
Die Göttin unb ihre Bebeutung. Eros unb _ Psyche. Anteros övmen. 
Pygmalion unb sein Nachkomme A'bönis. Anchises. Hippölytos. Atalante. Phaon 
unb Sappho. Hero unb Seanber. Pyramos unb Thisbe. 
Die Göttin und ihre Bedeutung. 
Aphrodite war die Göttin der Liebe und Schönheit.^ Es gibt 
2 verschiedene Mhthen über ihre Abstammung. Nach der ersten ist sie eme 
Tochter des Uranos und ist aus dem (Schaume des Meeres entstanden 
(s. § 3, A. 5). Als solche heißt sie Urania oder Anadyomene (aus 
dem Meere Auftauchende). Sie trieb in ihrer Muschel zuerst an der Insel 
K y t h e x a oder Kythere vorbei und stieg dann ans der Insel K y p r o s ans ^.and 
von Er o s und H im e r o s, dem Gotte der Sehnsucht, geleitet. Wo Ap H r o- 
dite ging, sprossten Blumen und Blütheu, sie selbst aber verbarg sich hinter 
einem Mhrthenbanme. Nach der zweiten Mythe ist sie eine Tochter des
	        
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