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an meinem Tiseh zu sehen, für jet2t entsehuldigen Sie mieh ge-
salligstl
Ieh verbeugte mieh stumm und stand bald darauf vor dem
Manne, der von eisernen Kisten umgeben war. Er nahm mein
Schreiben in die Hand und sagte: ug haben hierauf 1009 Mark
aen zu empfangen; wollen Sie gesalligst quittieren? Hier ist
r Geld“
82. Vom Gluũck.
Im Dorfe liefen die Leute zusammen, als wäre ein großes
Ereigni vorgefallen; erst fragten viele, und nur wenige konnten
Antwort geben, dann fragten nur noch wenige, denn die meisten
hatten erfahren, um was es sich eigentlich handle.
Und was hatte den Tumult erregt, die Leute so durcheinander
gerüttelt?
Der alte Mellinger hatte fünfhundert Gulden aus der Lotterie
gewonnen.
Fünfhundert Gulden sind ein Geld; und fünfhundert Gulden
von einem Manne gewonnen, der noch kürzlich sein täglich Brot
erbettelt hatte, das ist offenbar ein Glück.
Also wurde das Ereignis angesehen von allen Leuten im
Dorf. Von allen, sagen wir — ausgenommen von einem, und
dieser eine war der Martin Dammbeck.
Und warum? Warum wollte gerade der nicht sagen, daß
der Mellinger ein wirkliches Glück gemacht?
Das fragten bald viele Leute im Dorf, die es nicht sehen
können, daß jemand den Kopf schüttle, „Hmhm“ sage, „Abwarten!“
rufe — „Die Zeit wird's lehren“ bemerke.
Der Martin Dammbeck ließ noch erklecklich viel Wasser die
Donau hinabrinnen, bis er mit der Sprache herausging; und erst,
als die Leute im Dorfe sich gründlich beruhigt hatten, legte er
einer Anzahl Nachbarn, die um ihn versammelt waren, folgende
Fragen vor:
„Ist der Mellinger von Haus aus ein frischer, kräftiger
Bursch gewesen oder nicht?“
„Ja!“ erwiderte man.
er in seiner Jugend gearbeitet und gut gethan?“
Auch das!“ sagte man.
„Wie viel hat er Lohn gehabt von seinem zwanzigsten
Jahre an?“