Full text: Leitfaden für den geographischen Unterricht

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Herzeleid und Heulen zum Lohn, wie ihr auch habt, 
wider unsern killen. 
130. ,,Seher an die Ereinpel der Alren, und 
merket sie; wer ist jemals zu Schanden geworden, der 
auf den Herrn gehofft har?" Sir. 2, 10. l l. 
Die Beispiele von der Schwachheit der Heiligen 
sind uns nöthiger, und bringen uns mehr Trost, als 
die Beispiele der großen vortrefflichen Starke und an¬ 
derer Tugenden, die die Heiligen gehabt haben. Wie 
ich denn dadurch nicht viel gebessert werden kann, daß 
David den Goliath, Baren und Löwen erwürget hat; 
denn in solchen rittermaßigen Thaten kann ich ihm nicht 
nachfolgen, indem solche alle meine Gedanken und Kräfte 
übertreffen; denn durch solche große Thaten werden die 
Heiligen gerühmt, wegen ihrer Kraft und Stärke, die 
sie als Helden gehabt haben. Wenn uns aber die Bei¬ 
spiele der Schwachheit, der Sünden, des Schreckens und 
der Anfechtung, welche die Heiligen gebabt, vorgehalten 
werden, wie wenn ich lese das Klagen, Seufzen, Schrek- 
ken und Zagen, welches David gehabt, das richtet mich 
über die Maßen sehr auf und giebt mir einen gro¬ 
ßen Trost. Denn da sehe ich, wie sie in ihrem Zagen 
und Schrecken nicht verdorben und umgekommen sind, 
sondern wie sie sich aufgerichtet und getröstet haben mit 
den Verheißungen; darum schließe ich, daß ich auch nicht 
verzagen soll. 
131. „Es ist gut auf den Herrn vertrauen, und 
sich nicht verlassen auf Fürsten." Ps. 18, 9. 
Ich will gern dem Könige und Fürsten gehorsam 
sein, ihm dienen, sein Bestes suchen und fördern, will 
helfen und rathen, mit Leib und Gur ihm beistehen. 
Aber, daß ich mich sollte auf ihn verlasse», daß er mich 
reich, herrlich oder selig machte, das will ich lassen. 
Denn morgen sollte sich das Wetter wohl umkehren, 
daß er mich verfolgte. Wenn ich dann, um meines 
Herrn oder eines andern Menschen willen wider Gott und 
Menschen gethan, wo wollte ich bleiben, so Gott und 
Mensch über mich erzürnet wären? Es fahre mir lieber
	        
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