201
Westasrikanische Inseln.
VH. Die Insel Rodriguez, östlich von der vorhergehenden und sehr
angenehm und sruchtbar, wichtig als Schiffsstation, gehört den Briten.
Westafrikanische Inseln im atlantischen Océan.
I. Die Inseln des Tristsio (àung) da Cunba. oder die Erfri¬
schungs-Inseln, 3 bergige und felsige Inseln, westlich vom Borgebirge der
guten Hoffnung, sind von den Briten in Besitz genommen: nur eine ist von we¬
nigen Menschen 35 bewohnt.
II. Die Insel St. Helena. Sie besteht aus einem Basaltfelsen, wo man
nur an der Ostseite landen kann, ist aber des felsigen Bodens ungeachtet nicht
unfruchtbar. Merkwürdig wurde sie in neuern Zeiten dadurch, daß man hier auf
dem Landgute Longwood (Làngwudd) den Kaiser Napoleon l. von 1815 bis
an seinen Tod 1821 gefangen hielt; sein Leichnam wurde 1840 nach Paris ge¬
bracht. Die Insel gehört den Briten und enthält die einzige «Ltadt James¬
town, klein, aber wobl befestigt.
III. Die Insel St. Ascension mit gutein^ Wasser und Hafen, aber mit
geringer Vegetation, doch reich an Wasservögeln, Schildkröten und Fischen, sonst
den Portugiesen, jetzt den Briten gehörig, welche sie mit vielen Festungswerken
versehen und hier eine Niederlassung gegründet baben.
IV. Die Guinea-Inseln, liegen im Meerbusen von Guinea und sind
sehr fruchtbar. Es sind ihrer 4: An na bon und Fernando del Po gebären
den Briten, die hier zur Unterdrückung des Sklavenhandels die Niederlassung
Clarencetown gegründet haben, und die P ri n z e n - I n sei und St. Tho¬
mas, die wichtigste'dieser Gruppe, den Portugiesen.
V. Die Inseln des grünen Vorgebirges oder die Kap-Verdi-
schen Inseln, 14 felsige Inseln, westlich von dem grünen Vorgebirge, gehören
den Portugiesen, leiden oft Mangel an Wasser, sind jedoch nicht unfruchtbar.
Durch die große Hungersnoth 1833, welche dadurch verursacht wurde, daß es in
3 Jahren nicht geregnet hatte, starben hier 30,000 Menschen den Hungertod. Die
größte derselben beißt St. Jago. Mehr an der Küste von Senegambien liegen
die französischen Inseln St. Louis im Senegal mit einer gleichnamigen Stadt
und Citadelle, 12,000 E. und großem Gummihandel, und Goree, Insel und
Stadt mit 5000 E. und einem schönen Hafen.
VI. Die canarischen Inseln, westlich von dem festen Lande von Afrika,
1 größere bewohnte und 5 kleinere unbewohnte Eilande mit vielen, zum Theil
hohen Bergen, angenehmen Klima und sehr fruchtbarem Boden. gehören den
Spaniern. Unter den Produkten sind besonders schönes Getreide, herrliche Weine
und Orseille zu nennen. Die merkwürdigsten derselben sind: Canaria, fast
ganz rund und sehr hoch, Heimath des Canarienvogels; Teneriffa, die größte
und bevölkertste Insel, mit dem 11,430 F. hohen, noch thätigen Vulkane Pie
de Teyde und der Hauptst. Santa Cruce, und Ferro, von ihr an zählen
die deutschen Geographen die Grade der Länge.
VII. Die Inseln Madeira und Porto Santo, nördlich von den ca¬
narischen Inseln, besonders reich an herrlichen Weinpflanzungen, die aber durch
Traubenkrankheit der letzten Jahre fast vernichtet sind, gehören den Portugiesen.
Die Hauptst. Funchal, mit 22,000 E., liegt auf der Insel Madöira.
VIII. Die Azoren, 9 Inseln am Seewege von Europa nach Amerika,
baben ein sehr mildes Klima, sind sruchtbar, liefern besonders viel Wein und die
schmackhaftesten Orangen und Limonien und stehen unter portugiesischer Herrschaft.
Die beträchtlichsten derselben sind: St. Miguel, mit der Hauptst. Ponta