Balkanhalb infei. 
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Die Balkan-Halbinsel *). 
Diese Halbinsel, von 5 Meeren bespült: dem adriatischen, ioni> 
schen, ägäischen, Marmara- und schwarzen Meere, und durch die Sau, 
Donau und die transsylvanischen Alpen vom Festlande getrennt, 
hat den Gebirgszug in der Mitte und zum Halt, welcher sich von O. 
nach Nordw. quer hiudurchzieht und im O. Balkan, in der Mitte 
Skar-Dagh und im W. dinarische oder dalmatische Alpen 
genannt wird. Er erreicht im Skar-Dagh seine größte Höhe um 8000 
F. und senkt sich nach beiden Seiten, doch tieser im W. als im O. 
Hier gestattet er nur in einzelnen Querthälern Durchgangspässe, höchst 
wichtig für Heereszüge, Paß von Demir Kapu, d. i. eiserues Thor 
der wichtigste; die Seitenabdachungen aber fallen nur allmählich ab und 
senden nord- und südwärts zahlreiche Arme und Flüsse, die längsten 
südwärts. So wird die Halbinsel fast durchaus ein Gebirgsland ohne 
große Ebenen, nur im Norden an der Donau entsteht eine Tiefebene, 
größer auf ihrem linken Ufer ai§ walachifche, denn auf dem rechten 
als bulgarische und Dobrudscha. Nicht zu verkennen ist die Aehn- 
lichkeit der Donau mit dem Po und Ebro und die der Tiefebene an 
der Donau mit den Tiefebenen am Po und Ebro. 
Südwärts gehen vom Mittelgebirge im O. der Despoto-Dagh 
oder Rhodope und in der Mitte der Bora-Dagh, der Piudus 
und Taygetus bis zum Jda 7,500 F. auf der Insel Kandia. Sie 
bilden zahlreiche neue Verzweigungen und neue Gcbirgsknoten, aus denen 
sich zahlreiche Ausläufer entwickeln, viele Halbinseln und Vorgebirge 
bilden und in einer Unzahl Gebirgsinseln ihren Fortgang in den be¬ 
nachbarten Meeren haben. So wird diese Halbinsel im S. das ge¬ 
gliedertste Land der ganzen Erde, von reizender Mannichfaltigkeit und 
anmuthigem Wechsel der Produkte und des Klimas. 
Der Wasserreichthum ist groß nach allen Richtungen; von dem 
Mittelpunkte des Hauptgebirgsstockes gehen nach den 4 Himmelsgegen¬ 
den die 4 Hauptflüsse Moräwa, Drin, Vard.ar und Maritza 
(Hebrus) 52 M. lang. Größer zwar ist der Fluß der Tiefebene, die 
Donau, welche aus Ungarn kommt und unzählige Flüsse von S. und 
N., namentlich die Sau und Moräwa, wie auch die Alüta vom 
rochen Thurmpaß an schiffbar, den Sereth und Pruth aufnimmt, 
aber hier nur einen Lauf von 120 M. hat. Die drei Donaumündun¬ 
gen Kilia, Sulina und Georg bisher unter russischem Scepter, 
stehen seit 1856 wieder unter türkischer Herrschaft. Der größte See ist 
der Rasin-See in der Dobrudscha. 
*) Von dm angeführten (Eigennamen sind die von deutscher und italienischer 
Form deutsch und italienisch auszusprechen, von den übrigen haben die zweisilbi¬ 
gen den Ton auf der ersten Silbe, die drei- und mehrsilbigen aus der drittletzten, 
auch bei ihnen sind die Buchstaben wie im Deutschen auszusprechen. Die Aus¬ 
nahme davon bezeichnen der Accent und das in Parenthese Hinzugesügte.
	        
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