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Europa. 
Nordbritannien oder Schottland hingegen ist meistens ge¬ 
birgig, hier nehmen die Gebirge eine Richtung von O. nach W. und 
zwar im S. das Cheviot-Gebirge (ött) aus der Grenze gegen Eng¬ 
land und im N. das Grampian-Gebirge mit dem 4000 F. hohen 
Nevis (Nuhis), zwischen beiden befindet sich ein neues Flachland da, 
wo die Breite der Insel am geringsten ist. Mit dem Grampian beginnt 
das eigentliche Hochland, welches aus rauhen, felsigen und waldigen Ge¬ 
genden besteht, mannigfaltige Naturschönheiten darbietet und ein zwar 
rauhes und kaltes, aber sehr gesundes Klima hat. 
Irland ist durchaus Tiefebene, nur im W. erheben sich einzelne 
Gebirgsgruppen da, wo die Küste viel gegliedert und zerrissen ist. Der 
Boden ist von größerer Fruchtbarkeit als in England, es wechseln grüne 
Wiesen, Thäler und Hügel, die sich selten zu Bergen erheben, am mei¬ 
sten noch im westlichen Theile; doch fehlt es auch nicht an morastigen 
und sumpfigen Moorstrecken. Im NO. umschließt einen Theil der See¬ 
küste der merkwürdige, von Natur aus hohen Basaltfäulen gebildete und 
600 F. breite Riesendamm. Das Klima Irlands ist feucht und 
weder so warm noch so kalt wie das Englands. 
In England sind die 3 wichtigsten Flüsse die Thames (Tems) 
oder Themse, der Humber (Höm) und Severn, von welchen nur 
der letzte seine eigenen Quellen hat in dem gambrischen Gebirge und 
in den Bristol-Kanal fällt; die Themse entsteht durch Vereinigung der 
Isis und des Charwel, sowie der Humber durch Verbindung des 
Trent mit der Ouse (Aus), jene trägt von London an Seeschiffe, 
dieser von der Vereinigung an; beide ergießen sich in die Nordsee. 97 
Kanäle, welche eine Länge von 560 geographischen M. haben — kein 
Land hat deren so viele und so prachtvolle — dienen zur Verbindung 
der 4 Haupthäfen London, Hüll, Liverpool und Bristol unter sich und 
des Innern mit ihnen. Einige derselben sind: der Liverpooler, der 
Grand- Trunk (öh)-, der Opforder und der Grand - Funktion - 
Kanal (Dschöngschönn). Der größte See ist das Winand er Meer. 
In Schottland sind die 3 größten Flüsse der Tay (Teh), 
Forth und Clyd e (Kleid), die beiden ersten gehen in die Nordsee und 
der dritte in die irische See. Der Glasgow-Kanal verbindet den 
Clyde und den Forth und dadurch die irische See mit der Nordsee 
und der caledonische Kanal, 12 g. M. lang und selbst für See¬ 
schiffe fahrbar, den atlantischen Ocean mit der Nordsee. Unter den 
Seen zeichnen sich durch Größe, Inseln und reizende Umgebungen be¬ 
sonders aus: der Loch-Lomond (Lach-Lammönd) und der Loch-Neß. 
In Irland ist der Shannon (nönn) der Hauptfluß, welcher 
aus dem Al len-See kommt, eine Kette von Seen durchströmt und in 
den atlantischen Ocean fließt. Der größte See ist der Loug-Naagh 
(Lach-Nih) und der schönste der Killürney (ni). Auch hier findet 
man mehrere Kanäle. 
Die Produkte der britischen Inseln sind: treffliches Rindvieh 
(im nördlichen Schottland, kleiner und meist ohne Hörner), vorzüglich
	        
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