Dänemark.
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I. Die Halbinsel oder Jütland.
L) Jütland. Diese Provinz zerfällt für dst Verwaltung in 4 Stifter, Aal-
borg, Diborg, Aarhuus und Ribe. Aalborg, St. am Lymfjord, der hier einen
Hafen bildet und seit dem Agger-Durchbruch 1825 den Norden zur Insel Vends-
yssel macht, ist die wichtigste Handelsst. Jütlands mit 10,000 E. Skagen, Lt.
auf der nördlichsten Spitze Jütlands, mit einem Leuchtthurnic. Biborg, St.
am Viborger «Lee, hält jährlich eine Messe. Randers, St. am Enden, mit wich¬
tigen Pferdemärkten. Ribe, St. in der Ribsaue. _ Friedericia, neu angelegte
feste St. am kleinen Belt, wo die vorbeifahrcude» Schiffe bis 1857 einen Zoll er¬
legen mußten. Hierher gehören die Inseln MorS oder Morsöe im Lymfjord,
sowie Lassöe und Anholt im Kattegat.
II. Die östlichen oder dänischen Inseln.
a) Seeland, darauf Kopenhagen^ befestigte und schön gebaute Hauptst.
und Residenz des Königs seit 1443 am Sunde und an einem schmalen Kanäle,
der die Insel Amack abtrennt und einen vortrefflichen Hafen bildet, hat 4 könig¬
liche «Schlösser, eine Universität, viele Fabriken, blühenden Handel und 155,000 E.
und thcilt sich in Altstadt. Neustadt und Christianshafen (auf der Insel Amack).
Vorzüglich febenswerth ist das Thorwaldse n'sche Museum. FriedrickS-
berg, Charlottenlunv, Friedensburg, Iägerspriis und Friedrichs
bürg sind königliche Lustschlösser. Friedrichswerk, bedeutender Fabrikort, wo
vorzüglich Kanonen gegossen und Schießpulver verfertigt werden. Kronburg,
Schloß und Festung auf einer Landzunge am Sunde bei der Stadt Helfingör,
wo bis 1857 die vorbeisegelnden Schiffe den sundzoll bezahlen mußten. Roe-
skilde, bis 1443 Hauptst. und Residenz der Könige mit 100,000 E., aber jetzt
noch nicht 5000, enthält in der Domkirche, der größten und schönsten des König¬
reichs, die ©ruft der Könige von Dänemark. Soröe, St. auf einer Insel zwi¬
schen 3 Seen, mit einer Ritterakademie. Zu Seeland gehören auch die Inseln
Samfoe zwischen Seeland und Jütland, Möen, im Süden durch einen Kanal
von Seeland getrennt, und ostwärts 30 Meilen entfernt. Bornholm, in der
Nahe von Schweden mit Eisenerz, Steinkohlen und silberhaltigem Bleierz.
b) Fyen oder Fünen, daraus Odense, Hauptst. an der Aa, mit 14,250
E., treibt Scehandcl und hat mehrere Fabriken. Ryborg, feste St am großen
Belt und Middelfart am kleinen Belt, von dort Ueberfabrt nach Seeland, von
hier nach Jütland. Durch einen schmalen Kanal ist die Insel Lnngeland von
Fünen getrennt. Zu Fünen gehört die früher, schleswigsche Insel Arroe.
c) Laaland mit Falster, welche durch einen schmalen Sund von einander
getrennt sind und wovon die letztere wegen ihres Reichthums an Obst der Obstgar¬
ten von Dänemark genannt wird. Maribor, Hauptst. am See gl. N.
III. Die nordwestlichen Inseln.
a) Die Färöer. Diese 25 Inseln, wovon 17 bewohnt sind, liegen 120 M.
nordwestlick von der Halbinsel, haben 21 Q. M. Flächeninhalt, steile User, Felsen
von über 3000 F. Höhe und treffliche Häfen. Die Einwohner, gegen 9000, be¬
treiben meistens Fischerei und Vogelfang (Eidervögel). Die wichtigste Stadt
ThorShavn liegt auf Stromöe, der größten dieser Inseln, und ist 180 M.
von Kopenhagen entfernt.
b) Island. Diese Insel reicht bis an den nördlichen Polarkreis, liegt un¬
ter dem ersten Meridian von Ferro, 280 M. von Kopenhagen und 27 M. von
Grönland entfernt und enthält über 1800 Q. M.. aber nur gegen 67,000 Einw.
Sie wohnen zerstreut auf der Westküste, das Innere und die Nord- und Ostküsten