A. Europa. 14. Europa's Lage und Weltstclluug. 55 
Augen, Adlernasen und oft von hübschen, schlanken Formen. In Nord¬ 
amerika leben sie von der Jagd, sind dem Ackerbau abhold, langsam 
im Lernen, aber äußerst scharf von Sinnen, tapfer und dem Kriege zu¬ 
gethan, und obschon rachsüchtig, doch des Edclmnthcs und der Dank¬ 
barkeit fähig. In Südamerika sind manche halbcivilisirt, aber die grö¬ 
ßere Zahl lebt noch im Zustande der äußersten Barbarei. In einer so 
weit verstreuten Familie macht sich eine große Verschiedenheit des Cha¬ 
rakters bemerkbar; doch herrscht durch das Ganze eine Aehnlichkeit der 
Sitten und Gewohnheiten, welche allen Einwirkungen der Zeit und des 
Klima's widerstanden hat. 
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A. Curvpa. 
14. Europa'«; Lage und Weltjicünng. 
(Nach Albrecht v ou Noou, Gruudzüge der Erd-, Völker- uudStaatcukuude.) 
Lage. 
Europa liegt in der Mitte der nordöstlichen Land-Halbkugel; drei 
Erdtheile umlagern es ans drei verschiedenen Seiten, aber nur mit 
einem hängt es unmittelbar zusammen, von den übrigen ist es durch 
Meere, aber durch verhältnißmäßig schmale Meerestheile gesondert. 
Ans diese Weise steht Europa allen Erdtheilen sehr nahe; aber 
nirgends berührt Europa den freien Austral-Occan, während alle an¬ 
deren Erdtheile unmittelbar von ihm berührt werden. Die nordwest¬ 
lichen Grenzen berührt der atlantische Ocean, welcher zwar, im Ver¬ 
gleich mit den uuermeßlichen Räumen der Austral-Gewässer, nur eine 
schmale Straße bildet, aber allein die Binnenmeere und Gestade Eu¬ 
ropas überhaupt in Zusammenhang mit den freien Oceanen der Erde 
setzt. Das mittelländische und das schwarze Meer im Süden, das bal¬ 
tische im Norden des Erdthciles, Binuemnecre vou einer Bedeutung, 
wie sie kein anderer Continent aufzuweisen hat, dringen mit ihren Thei¬ 
len vielfältig und tief in denselben ein; —- das nördliche Eismeer be¬ 
spült seine äußersten nördlichen Küsten in eben solcher Länge, wie die 
nördlichen Gestade des amerikanischen Festlandes. 
Europa's Nord- und Wcstgrenzen sind ganz oceanisch; die Süd- 
grenzen zwar ebenfalls größtenteils maritim, aber an Binnenmeeren 
gelegen, und an drei Stellen nur durch schmale Straßen von den 
Nachbar-Continentcn geschieden, an einer vierten, am Kaukasus, völlig 
continental, aber eigenthümlich gestaltet und fest geschlossen durch die 
Lage jenes Gcbirgswalles zwischen den beiden rings vom Lande umge¬ 
benen Wasserbecken des schwarzen und des kaspischcn Meeres. Die 
Ost grenze muß ganz continental genannt werden, obgleich sie den 
'Aordwest- und Westgestaden des kaspischcn Sees folgt; außerdem wird
	        
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