fullscreen: Für die Mittelstufe (H. 1)

Anhang. 
Eharakterzüge aus dem Leben unseres Kaisers. 
1. 
Zum Rudern besaß der Prinz ein eigenes Boot, welches „Kuckuck" hieß. 
Bei den Fahrten wurde er gewöhnlich von einem Matrosen begleitet. Als 
der Prinz einmal vor der festgesetzten Stunde erschien, war der Matrose noch 
m fernem Arbeitsanzuge, welcher mit Teer befleckt war. Da wandte sich der 
Prinz unwillig um und sagte: „Mit einem so schmutzigen Menschen mag ich 
nicht fahren." Da sah ihn sein Erzieher ernst an und sprach: „Sie tun dem 
Manne sehr unrecht, Prinz; denn bei seiner Arbeit kann er auf seine Kleidung 
nicht achten." Sofort sah der Prinz sein Unrecht ein und reichte dem Ma¬ 
trosen die Hand. 
2. 
Als uuser Kaiser uoch in Bonn studierte, ging er einmal am Rheinuser 
spazieren. Da bemerkte er, wie ein kleiner Knabe in den Strom fiel und nahe 
daran war, zu ertrinken. Ohne sich lange zu besinnen, sprang der Prinz 
in das reißende Wasser und rettete den Knaben mit eigener Lebensgefahr. 
3. 
Vor dem Schaufenster eines Spielwarenladens in Potsdam standen einmal 
kurz vor Weihnachten zwei kleine Knaben und bewunderten die ausgestellten 
fchöuen Sachen. Da kam der damalige Prinz Wilhelm vorbei, blieb bei den 
Knaben stehen und fragte sie, was ihnen in dem Fenster am besten gefiele. 
Beide zeigten auf ein schönes Schiff. „Das könnt ihr euch ja zu Weihnachten 
wünschen," sagte der Prinz. Die Knaben aber erwiderten: „Unser Vater 
ist arm und kann uns etwas so Schönes nicht kaufen." Da ging der Prinz 
in den Laden, kaufte das Schiff und schenkte es den Knaben, welche freude¬ 
strahlend davonliefen. 
4. 
Als Prinz Wilhelm noch Oberst eines Reiterregiments in Berlin war, 
hörte er, daß seine Offiziere in einer Gesellschaft verkehrten, in welcher um 
hohe Summen gespielt wurde. Um sie vor den verderblichen Folgen des 
Spiels zu schützen, befahl er ihnen, die Gesellschaft zu meiden. Die Offiziere 
wandten sich an den Kaiser Wilhelm I. und baten ihn, den Befehl, der ihnen 
zu hart erschien, aufzuheben. Dieser versuchte auch seinen Enkel umzustimmen. 
Der Prinz blieb aber standhaft und sagte: „Gestatten Ew. Majestät, daß ich 
meinen Befehl aufrecht erhalte oder um meinen Abschied bitte." Der Kaiser 
aber sagte: „Davon kann keine Rede sein, denn einen so tüchtigen Oberst 
Erde ich sobald nicht wieder bekommen." Der Befehl des Prinzen blieb zum 
Segen für die Offiziere in Kraft.
	        
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