106 II. Länderbeschreibung. 
Die drei Hauptstrome des Landes kommen von O. her 
aus Spanien und werden in Portugal nicht wasserreicher son¬ 
dern wasserarmer: 1) Duero, der an der Grenze SSW., 
dann durch das Land W. fließt und an der spanischen Grenze 
die Agueda aufnimmt; 2) Tago, der WSW. fließt, sich 
so erweitert, daß er 3 Meilen breit wird, aber vor seiner 
Mündung wieder von Gebirgszweigen eingeklemmt die schöne 
Gegend von Lissabon in gewöhnlicher Strombceite durchfließt; 
3) Guadiana, in einem Bogen nach S. Alle drei mün¬ 
den in das atlantische Meer, die beiden Küstenflüsse ebenfalls, 
welche Portugal allein angehören: 1) Mond ego, der von 
der Estrelha WSW. fließend, und 2) Sado oder Cadao, 
der von der Serra de Monchique N. fließend, mit einer W. 
Krümmung bei Setuval mündet; 3) der Min ho ist als N. 
Grenzfluß zu erwähnen. 
Producto oder Landes-Erzeugnisse. Wein, 
Baumö'hl, Südfrüchte in größtem Überfluß; die Schafe 
tragen eben so feine Wolle als die spanischen; Seesalz an 
der Küste; Gesundbrunnen und warme Bäder. Der 
bisherige drückende Mangel an Getreide hat aufgehört, viel¬ 
mehr ist der Ackerbau so in Aufnahme, daß seit 1839 schon 
Weizenausfuhr nach England Statt findet. 
Einwohner. Ihre Anzahl viertehalb Millionen. Die 
Portugiesen waren vor 399 Jahren das reichste, thätig¬ 
ste, unternehmendste und eins der mächtigsten unter den euro¬ 
päischen Völkern; seit 2 Jahrhunderten sind sie in Trägheit 
und Armuth versunken, aus der sie erst jetzt sich emporzuar¬ 
beiten anfangen. Viele Neger, die es sonst in keinem euro¬ 
päischen Lande gibt, Juden, Franzosen, Deutsche und Eng¬ 
länder wohnen im Lande. 
Landestheile. Das Land ist 1835 neu eingetheilt im 
die 7 Provinzen: Minho, Traz os Montes, Ober-Beira, 
- Nieder-Beira, Estremadura, Alem-Tejo und Algarve. 
I. Minho (147 □ M. 830,990 E.) oder Entre Minho e 
Duero, d. h. zwischen Minho und Duero, der angebauteste 
reichste und beste Theil des Landes, wo auf jede Omadrat- 
weile 5616 Einwohner durchschnittlich zu rechnen sind. — 
II. Traz-os-Montes d. h. jenseit des Gebirges, auf zwei 
Seiten vom Duero umflossen, 199 Q M. 330,000 E. — 
III. IV. Be ira, am Mondego, ein großes, schönes Land, 
im Kriege 1811 von Freund und Feind verwüstet, aber 
jetzt in blühendem Zustande, 410 ssj M. 1'100,090 E. — 
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