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mahlt? er sich zum dritten Male mit Elisabeth, verwitt-
wetcr Gräfin von Arnshaug, welche ihm eine Tochter,
die ebenfalls Elisabeth hieß, zubrachtc. Mit dieser
hungern Elisabeth vermählte sich 1300 des Landgrafen
Sohn, Friedrich der Freudige, wobei derselbe zugleich
in den Besitz der früher Arnshaugschcn Städte und Pflegen
Neustadt an der Orla, Ziegenrück, Auma, Triptis
und eines Theils von Jena kam.
Durch Vermittelung der Schwiegermutter gelangte nun
Friedrich auch noch bei Lebzeiten seines Vaters Albrecht
(1306) zur Landgrafschaft Thüringen, indem der
alternde Vater, der allerdings den Stürmen der Zeit nicht ge¬
wachsen war, bewogen wurde, dem Sohne die Regierung
zu überlassen und sich nach Erfurt zurückzuziehen, wo er,
von einer bei dasigcm Stadtrathe angelegten Leibrente lebend,
den Rest seines Lebens, bis zu seinem im Jahre 1314 er¬
folgenden Todte, verbrachte.
Die Landsberger Nebenlinie starb 1291 mit
Friedrich Tutta, die Dresdner Nebenlinie 1316 mit
Friedrich dem Kleinen aus.
So waren es denn Landgraf Albrechts beide Söhne:
Friedrich der Freudige und Diez mann, auf welchen der
Fortbestand des Hauses Wett in beruhete.
Diese beiden Fürstenbrüder finden wir in den schweren
Kämpfen jener Zeit, wo das ganze Wettinsche Erbe aus dem
Spiele stand und es sich um Sein oder Nichtsein handelte,
treu und fest zusammenstehend, kein Opfer scheuend, unver¬
zagt und unerschlafft, klug und kühn, zähe aushaltend und
muthig dareinschlagend, hochherzig und ritterlich — darum
auch Lieblinge des Volks, das ihnen treu ergeben war, ihre
Siege bejauchzcte und ihre Geschichte mit der Romantik der
Sage durchwoben hat.
War auch der Kampf gegen Adolf von Nassau und
ein Heer eine Zeitlang sehr unglücklich, so daß Friedrich