Full text: Der kleine Kinderfreund

Zweite Abtheilung 
96. Die vier Jahreszeiten. 
Frühlingszeit, schönste Zeit, die uns Gott, der Herr, ver¬ 
leiht, weckt die Blümlein aus der Erde, Gras und Kräuter für 
die Heerde, läßt die jungen Lämmer springen, läßt die lieben Vög- 
lein singen. Menschen, eures Gottes denkt, der euch solchen 
Frühling schenkt! 
Sommerzeit, heiße Zeit! Sonne brennt wohl weit und 
breit; aber Gott schickt milden Regen, schüttet alles Feld voll 
Segen, schenkt dem Landmann volle Aehren, Brod genug, uns 
all' zu nähren. Menschen, merkt es, Gott ist gut, daß er so im 
Sommer thut. 
Herbsteszeit, reiche Zeit! Gott hat Segen ausgestreut, daß 
sich alle Bäume neigen von den sruchtbeladnen Zweigen; schaut 
nun her mit Vaterblicken, wie sich alle dran erquicken. Menschen, 
nehmt die Gaben gern, aber ehret auch den Herrn! 
Winterzeit, kalte Zeit! Aber Gott schenkt warmes Kleid; 
dichten Schnee der kahlen Erde, warmes Wollenfell der Heerde, 
Federn weich den Vögelschaaren, daß sie keine Noth erfahren; 
Menschen, Haus und Heerd auch euch. Lobt ihn, der so gnadenreich! 
97. Von den Jahreszeiten. 
1. Der Schnee schmilzt, die Tage werden länger, laue Lüfte 
wehen, die Saaten auf den Feldern grünen, auf Wiesen und in 
Gärten zeigen sich die Blumen; Schwalben und Störche kehren 
in ihre Nester zurück, Mücken und Bienen fliegen summend umher, 
die Frösche quaken, die Lerchen erheben sich trillernd in die reine 
blaue Luft, in Gebüschen singen die Nachtigallen, warmer Regen 
tränst auf die Fluren hernieder, — der Frühling ist da, und 
neues, frisches Leben regt sich überall in Gottes schöner Welt! 
Der Frühling beginnt mit dem 21. März und währt durch 
drei Monate: April, Mai und Juni, von Ostern bis Johannis.
	        
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