Australien. 
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arten, eine Art MooS und kurze Grashalmen, bemerkt. Dagegen sind die 
Küsten stark besucht von Walfischen, See - Elephanten, Pelzrobben und 
Scevögeln. 
Australien oder Polynesien. 
§. 83. Nteuholland (142,000 Q.M.) ist schwach bevölkert und 
kann auf seinem meist dürren Boden keine dickte Bevölkerung ernähren, 
zumal auch die Beschaffenheit der Küsten nur wenige gute Häfen bietet und 
den Handel nicht befördert. Das Land hat nirgends hohe Berge und nur 
einen einzigen wirklichen Fluß (den Murray), alle andern sind in der trocke¬ 
nen Jahreszeit nur eine durch Sand- und Kiesbänke unterbrochene Kette 
von Wasserlöchern ohne Strömung. Im Inneren wohnt ein sehr unbild¬ 
sames Jndianervolk, gegen 100,000 in einzelen Haufen lebende Menschen, 
die Blacks (Schwarze) genannt; an den Küsten haben nur die Engländer 
Kolonien angelegt, in denen gegen 300,000 vom Land- und Bergbau, von 
Gewerben und vom Handel leben. An der Ostküste (Neu-Südwales) 
liegt bei der Botanybay die Stadt Sidney mit 45,000 Einwohnern. 
Sie erhielt ihre ersten Bewohner 1788 durch eine englische Kolonie von 
212 Freien und 778 Verbrechern, die zu öffentlichen Arbeiten, Holzfällen, 
Kalkbrennen, Straßenbau, Steinkohlengraben gebraucht, theils an die Ko¬ 
lonisten vertheilt wurden und nach Ablauf ihrer Strafzeit Land zum Ansie¬ 
deln erhielten. Neuerdings schickt man zwar schwere Verbrecher nicht mehr 
nach Australien, sondern auf eine andere Insel der Südsee (Norfolk), allein 
die an andern Orten begnadigten Verbrecher strömen nach Neu-Südwales, 
weil sie hier einen hohen Taglohn erhalten, und die zunehmende Verbre¬ 
cherbevölkerung hält die ehrlichen Leute an der Einwanderung ab. — 
An der West- und besonders an der Südküste sind noch andere Kolonien, 
auf denen namentlich auch Deutsche aus dem Rheingau vielen trefflichen 
Wein bauen. In Südaustralien ist die Stadt Adelaide in raschem Auf¬ 
blühen begriffen. Ueberhaupt hat der Feldbau, die Rindvieh- und Schaf¬ 
zucht in neuester Zeitffo zugenommen, daß die Engländer außer vielen Häu¬ 
ten und Seeprodukten jährlich 30 Millionen Pfund Wolle ausführen, und 
da sie auch von Montevideo, Buenos AyreS und dem Kap der guten Hoff¬ 
nung bedeutende Zufuhr erhalten, so werden sie bald aus Deutschland nur 
noch feine Wolle zu beziehen nötig haben. Die überaus reichen Gold¬ 
gruben, die man 1851 nicht gar weit vonSidney entdeckt hat, haben un¬ 
ter den Umwohnern eine tolle Aufregung hervorgerufen und können keinen 
Verständigen zur Einwanderung verlocken. — Auch auf andern Inseln wie 
van Diemensland haben die Engländer Niederlassungen und führen 
dahin Verbrecher, die gleich nach ihrer Freilassung nach Neu-SüdwaleS 
eilen. Die Insel Neu-Guinea hat die Produkte der indischen Inseln. 
Neu - Seeland ist ein schönes Gebirgsland, das im Norden weit über 
die Schneelinie ragt und sich schon 2 Stunden von der Küste steil erhebt. 
Weder von großer Hitze noch Kälte heimgesucht (außer auf den Gebirgs-