261
XIV, Lieder und Gesänge.
20. Gebet.
Mel. Ermuntrc vi'ch, mein rc.
I. trete vor dein Angesicht, du Schöpfer meiner Jugend!
Verwirf mein kindlich Flehen nicht um Weisheit und um
Tugend. O nimm dich meiner Schwachheit an, und wenn
sich mir Gefahren nahn, so stehe mir zur Seite, damit mein
Fuß nicht gleite.
2. Mein Herz von Lastern zwar noch rein, doch jung und
unerfahren, wird leicht geblendet durch den Schein, und stürzt
sich in Gefahren. O mache mich mir selbst bekannt, und gieb
mir Weiöheit und Verstand, damit ich meine Wege unsträf¬
lich gehen möge!
5. Zum Leichtsinn, der das Herz verführt, das Böse zu
erwählen; zum Ehrgeiz, der den Stolz gebiert, dies Merk¬
mal schwacher Seelen; zur Trägheit, die'den Geist verzehrt
und jeden Trieb zum Laster nährt, — laß nie zu diesen Sun¬
den, in mir sich Neigung finden!
4. Wenn mir qnf meiner Jugend Bahn, mich in ihr
Netz zu ziehen, Verführer sich voll Arglist nahn, so laß mich
weislich fliehen ihr Beispiel! Herr, entferne nicht mein Herz
von dir und seiner Pflicht! Ihr Spotten und ihr Lachen soll
nie mich wankend machen. ^
5. Der Tugend heilige mich ganz, mein Schöpfer, mein
Erhalter! Sie werde meiner Jugend Glanz, nnd fi$ mein
Trost im Alter! Erhalte mein Gewissen rein? laß keinen
meiner Tage seyn, der nicht zu deiner Ehre , geweiht dek Tu¬
gend wäre.
6. Auch lehre mich den Werth der Zeit, daß ich sie nie
verschwende, daß ich mit weiser Thätigkeit znm Guten sie
verwende. Gott, meiner Jugend Fleiß und Müh sey nicht
umsonst; o segne sie! laß auch durch mich auf Erden dein
Werk gefördert werden.
7. Erböre gnädig mein Gebet, dn Führer meiner Ju¬
gend; erhör' es! Meine Seele fleht um Weisheit und um
Tugend. Mein ganzes Leben dank ich dir. Nie weiche, Gott,
dein Geist von mir, damit ich meine Wege unsträflich wan¬
deln möge!
21. Bei der Einführung eines Lehrers.
Mel. Befiehl du deine Wege,c.
t. Ä^ljt freudigem Vertrauen blick' auf, und zweifle nicht!
Empor znm Himmel schauen, dies giebt uns Muth und Licht.
Der Vater deines Lebens, der Alles wohl regiert, der hat
dich nicht vergebens in unsern Kreis geführt.
2. Auch hier ist GvtteS Garten; gleich Blume« blühen
t»tf. Du wirst uns pflogen, warten; Der Herr vertraut uns