Heinrich und Lucie, 
Zweyter Theil. 
Nachdem der Sommer vorbey war und auch der Herbst 
und Winter vorbey waren/ kam ein anderer Frühling. 
Heinrich und Lucie waren nun beyde ein Jahr älter. 
Während des verflossenen Jahres waren ste größer und 
stärker geworden/ und hatten eine Menge Sachen gelernt/ 
die ste vorhin nicht gekannt hatten. 
Sie hatten geläufig lesen gelernt/ und waren daher im 
Stande/ stch während der Winterabende mit dem Lesen 
kleiner Geschichten zu unterhalten/ welche in Büchern 
standen/ die ihre Mutter ihnen schenkte. Sie hatten auch 
etwas rechnen gelernt und konnten Summen aufzählen 
und von einander abziehen. 
Da jeder von ihnen einen kleinen Garten hatte/ so 
grub Heinrich den Boden um, wenn es nöthig war/ und 
Lucie gätete das Unkraut aus/ und half es auf ihrem klei¬ 
nen Schiebkarren fortschieben/ oder ste half ihrem Bruder 
Samen mancherley Art säen und Blumenzwiebeln pflanzen. 
Im Sommer holte ste mit Heinrich Wasser, um die 
Blumen zu begießen, die ste im Frühlinge gepflanzt und 
gesäet hatten. Sie hatten aber nicht allein Blumen ge¬ 
pflanzt und kleinen Salat gesäet, sondern Heinrich hatte 
auch eine Erbsenernte und Kartoffelernte in seinem Gar¬ 
ten, denn sein Vater hatte gesehen, daß er fleißig war 
und deßhalb gab er ihm ein gutes Stück Land, um seinen
	        
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