24 
Z. Franz. 
Es war einmal ein kleiner Knabe, welcher Franz hieß. 
Er hatte einen Vater und eine Mutter, die ihm sehr gut 
waren, und er liebte sie. Er mochte gern mit ihnen 
sprechen, gar zu gern mit ihnen ausgehen, und gerne 
bey ihnen seyn. Er mochte gern thun, was sie von ihm 
verlangten und hütete sich, etwas zu thun, das sie ihm 
verboten hatten. Wenn sein Vater oder seine Mutter zu 
ihm sagten: ^,Franz, mach' die Thür zu," so lief er so¬ 
gleich hin und machte sie zu. Wenn sie zu ihm sagten: 
„Franz, laß das Messer liegen," so zog er sogleich seine 
Hände von dem Messer zurück und ließ es liegen. Er war 
ein gehorsamer kleiner Knabe. 
Eines Abends, als sein Vater und seine Mutter Thee 
tranken, saß er unter dem Theetische; er ergriff einen der 
Tischfüße und versuchte, ihn an sich zu reißen; aber er 
konnte ihn nicht bewegen. Er ergriff einen andern Tisch¬ 
fuß und fand, daß er ihn auch nicht bewegen konnte; 
aber zuletzt ergriff er einen, den er sehr leicht bewegen 
konnte, denn dieser Fuß drehte sich auf einer Angel und 
war nicht fest/ wie die übrigen Tischfüße. Als er diesen 
Fuß an sich zog, sagte seine Mutter zu ihm: „Franz, 
was machst Du da?" 
„Mutter, ich spiele mit dem Tischfuße." 
Mutter: Was meinst Du damit, daß Du sagst, 
Du spielst mit dem Tischfuße? 
Franz: Ich meine damit, daß ich ihn an mich 
ziehe, liebe Mutter. 
Mutter: Laß nach, mein Kind.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.