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schweren Stücken in der Regel nicht abdrucken lassen, weil wir
dem Lehrer das Geschäft, dieselben den! Schüler mündlich zu
geben, nicht beeinträchtigen wollten. Die poetischen Stücke,
welche in diesem Theile von den prosaischen getrennt erscheinen,
sind von uns hauptsächlich danach geprüft und aufgenommen
worden, ob selbige sich nächst wirklich poetischem Werthe auch
für den mündlichen Vortrag eigneten. Wir wollten nicht eine
Sammlung liefern, die Musterstücke wo möglich für alle Dich-
tungsartcn enthielte, sondern nur eine Anzahl solcher Gedichte,
die von den Schülern der oberen Classen einer höheren Bürger¬
schule oder den mittleren eines Gymnasiums durch zwei bis drit¬
tehalb Jahre sämmtlich auswendig gelernt werden können.
Wir wünschen schließlich, daß auch dieser dritte und letzte
Theil des preußischen Lesebuchs günstig aufgenommen werden möge.
Noch in diesen! Jahre wird eine zweite vermehrte Auflage des
ersten Theiles erscheinen. Potsdam, im März 1838.
yorwort zur zweiten Ausgabe.
Diese zweite Ausgabe haben wir durch eine, drei Druckbogen
starke Zugabe für den poetischen Theil veruiehrt. Wir wählten
dazu diejenigen classischen Gedichte, welche wir beim wiederholten
Lesen unseres Buches ungern vermißten.
Endlich haben wir an den Schluß unseres Buches das Testa¬
ment des hochseligen Königs Friedrich Wilhelm III. und die
denkwürdigen Worte unseres Königs gesetzt, die er bei den Hul¬
digungen zu Königsberg und Berlin zu seinem Volke gesprochen
hat. Sie mögen besonders bei vaterländischen Festen gelesen werden.
Im langen Frieden, den Gott erhalten möge, muß es ge-
meinsame Aufgabe alles Volksunterrichts sein, in der vaterländi¬
schen Jugend die Liebe zu König und Vaterland zu nähren und
zu starken. Potsdam, im Juli 1813.
Die Lehrer der höheren Bürgerschule.