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Wein, dessen Gewinnung Millionen Menschen ih¬
ren Unterhalt gewahrt, und vielen Tausenden
Stärkung und Gesundheit verleiht — der aber, un-
mässig genossen, den Menschen zum Thiere er¬
niedrigt.
Die Blätter der Eichen und Buchen, der Linden
und Birken verlieren ihre grüne Farbe, und nehmen
eine gelbe oder rothe Farbe an — die reifen Eicheln
und Bucheckern fallen zur Erde; allmählig fallen
die Blätter ab von den Bäumen, und diese stehen
kahl und traurig da. Die Schmetterlinge sterben
— die Raupen verpuppen sich, um den heranna¬
henden Winter hindurch, wo sie kein Futter finden
würden, in Puppen - Gestalt zu ruhen —> im Früh¬
ling aber, als Schmetterlinge, mit bunten Flügeln
geschmückt, zu erwachen. Auch die Bienen und
Wespen, die Ameisen und Käfer verkriechen sich.
Vögel, die von Insecten leben und von den Er¬
zeugnissen der Gewässer, ziehen nach Süden, um
in wärmeren Gegenden, wo die Natur nicht er¬
starrt, wo die Gewässer nicht zufrieren, wie im
Norden, ihre Nahrung zu suchen.
Die Störche verlassen, mit ihren heranwachsen¬
den Jungen, die Nester auf Dächern und Thürmen
— versammeln sich in grosser Anzahl, und treten
ihre Wanderung nach dem Süden an. Eben so die
Schwalben, die Dompfaffen, Zeisige, Bachstelzen,
Wachteln, Nachtigallen und Grasmücken, der Sei¬
denschwanz, der Krammetsvogel, die Drosseln u.
8. w. Nur die Krähen, Spechte, Trappen und Reb¬
hühner, die Sperlinge, Lerchen und einige andere
bleiben bei uns.
Der Hamster, der Siebenschläfer, das Murmel¬
thier verkriechen sich in ihre Höhlen , rollen sich
zusammen gleich einer Kugel, und verschlafen den
Spätherbst und Winter.
Aber der stets thätige Mensch arbeitet rastlos
fort, damit er seinen und seiner Familie Unterhalt
erwerbe. Die Mutter, die Tochter und die Mägde
spinnen und stricken. An den langen Abenden
bleibt der gute Hausvater im Hause, bei seiner Frau
und seinen Kindern,und findet in der Unterhaltung mit