Full text: Der neue Kinderfreund

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ki ch ch eik, still, edel, rein und frei 
Und über alles fein; 
O, aller Menschen Seele sey 
So lichthell und so rein! 
189. Der Strom. 
®ald durch enge Felsen-Klausen, 
In des Waldes grüner Nacht, 
Hörst du seiner Wogen Brausen, 
Die sich schäumend Raum gemacht; 
Bald durch lachende Gefilde, 
Majestätisch, sanft und milde, 
Geht er seine lange Bahn 
Schweigend fort zum Ocean. 
Milionen Wesen leben 
Froh in seines Bettes Raum, 
Millionen froh umschweben 
Seiner Wellen leichten Schaum; 
Beider Ufer reiche Fluren 
Tragen seines Segens Spuren; 
Dörfer, Städte blühen auf, 
Durch des Stroms wohlthät’gen Lauf, 
Nur von seinem Arm gezogen 
Hat das Mühlrad Riesenkraft; 
Schneller wird auf seinen Wogen 
Fremdes Gut herbeigeschafft. 
Auch des Wasser-Reiches Schätze 
Liefert in der Fischer Netze 
Gern der segensvolle Fluss 
Unsern Fleiss zum Fest-Genuss. 
Doch die Frühlings-Sonne schmelzet 
Schneegebirge, Regen fällt: 
Dann er seine Flulhen wälzet 
Ueber Dorf und Stadt und Feld. 
Heisst mit unzwingbarer Stärke 
Nieder uns’res Fleisses Werke; 
Raubet wieder, was er gab: 
Tausenden wird er zum Grab. 
Falle nieder, Mensch von Erde! 
Vor der unsichtbaren Macht. 
Die durch ihr allmächtig Werde! 
Solche Kraft hervorgebracht. 
Dich setzt, durch Verstand und Hand» 
Sie zum Herrn der Elemente: 
Brauche nur mit Dankbarkeit 
Weislich, was sie die verleiht! 
190. Z»
	        
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