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2oo. Treu und Glauben.
Mel. Was mein Gott will etc.
betrug und List und Heuchelei
Hilf mir sorgfältig fliehen:
Nie will ich mich durch Gleisnerei
Um Menschengunst bemühen.
Lass Ja und Nein
Mir heilig seyn,
Lass mich nicht lieblos richten,
Und Zank und Streit
Mit Freundlichkeit,
Mit Lieb’ und Sanftmuth schlichten.
Ach, gieb mir deinen guten Geist,
Der selbst mein Herz regiere,
Und mich, so wie dein Wort verheisst,
Auf rechtem Wege führe:
Dann wird mein Herz
ln Freud’ und Schmerz
Dir zu gefallen streben;
Und du wirst mir,
Gott, einst bei dir
Den Lohn der Treue geben.
2oi. Anbetung im Geiste und in der
Wahrheit.
^8ei' oft in Einfalt deiner Seelen;
Gott sieht auf's Herz; Gott ist ein Geist.
Wie können dir die Worte fehlen.
Wofern dein Herz dich beten heißt?
Nicht Töne sind'«, die Gott gefallen,
Nicht Worte, wie die Kunst gebeut.
Gott ist kein Mensch; ein kindlich Lallen
Das ist vor Ihm Beredtsamkeit.
202. Jesus, der Armen Trost.
Mel. Wer nur den lieben Gott rc.
Äu hauest nicht dein Haupt zu legen,
Hast im Gebet so manche Nacht
Auf Bergeshöhcn unsertwegen
Fern von der Heimath hingebracht.
Sollt' ich mich gramen, arm zu seyn?
Hab' ich e« doch nrn Dir gemein!