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209- Der gute Hirt.
Du treuer Hirte deiner Heerde!
Noch hat kein Schäflein sich verirrt,
Das nicht von dir gerufen werde,
Und, — so es hört, — zurückgeführt.
Du hist vom Himmel hergekommen,
Des besten Vaters liebstes Kind.
Die ganze Welt hat es vernommen,
Wie viel durch dich gerettet sind.
Es hat das Mitleid dich gerühret,
\Für uns zu leben in der 'Lait,
Wo du dein Hirtenamt geführet
So treu in stiller Niedrigkeit!
Nimm du mich hin, du Held der Liebe,
Du bist mein Leben, meine Welt.
Wenn nichts vom Irdischen mir bliebe,
So weiss ich, wer mich schadlos hält.
Du giebst mir Alles, Alles wieder;
Du bleibst in Ewigkeit mir treu.
Es sinken Engel vor dir nieder,
Und doch stehst du mir Armen bei!
210. Froher Muth.
(Nach Paul Gerhard.)
Mel. Lielcher Vater, ich dein Kind ?c.
froher Muth, gesundes Blut
Giebt ein heitres Leben.
Wem geschenkt ist dieses Gut,
Dem ward viel gegeben
Hier in dieser armen Welt!
Denn die schönsten Gaben
Sollen erst im Himmelszelt
Unsre Seele laben.
' Wer sich seines Reichthums freut
Oder eitler Ehren,
Kann damit zur bösen Zeit
Nicht den Schmerzen wehren.
Armer Mann, der/lech und schwach,
Muß sein Bette drücken!
Wird in solchem Ungemach
Dich dein Gold erquicken? —