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Wer etwas kann, den hält man werth;
Den Ungeschickten Niemand begehrt.
16. Der Baumverderbcr.
^ans that gern unnütze und böse Dinge. Wann er die
Pflug-Eisen von der Schmiede holte, und unterwegs ei¬
nen jungen Baum sah, so machte er sich daran, und pro-
birte die Eisen, ob sie scharf wären. Der Herr des Dorfs
hatte zwei Reihen Obstbäumc an den Weg setzen lassen,
und sah immer mit Verdruß, daß sie beschädigt waren.
Erließ daher so lange auflauern, bis Hans dabei betrof¬
fen wurde. Er ward empfindlich gestraft und mußte sei¬
nen halben Lohn daran wenden, die beschädigten Bäume
zu bezahlen. Da sagte er: „Ich habe nicht allein Scha-
„den gethan, andere haben auch Baume beschädigt."
Darauf antwortete der Herr: „Aber dich haben wir bei
„Beschädigung der Bäume betroffen, und die andern
„nicht. Hast du andere gesehen, welche die Baume be¬
schädigten, so hattest du es angeben, aber nicht nach¬
machen müssen."
Um solcher bösen Buben willen bleiben viel nützliche
Dinge zurück, die sonst geschehen könnten.
Hütet euch, bösen oder thörichten Leuten nachzuah¬
men , sonst werdet ihr oft nicht nur für den Schaden bü¬
ßen, den ihr sonst thatet, sondern auch für denjenigen,
den jene schon zuvor gethan hatren.
Sir. 24, 1.
17. Ursach und Wirkung.
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„^Zch weiß nicht, wie es zugeht, sprach Karl, „ich kann
„es zu nichts bringen, ich bin imnier verdrießlich, die
„Leute sind mir nicht gut, und ich werde oft gestraft."
„Das will ich dir sagen," antworte Fritz: „du bist kein
„fleißiger Arbeiter, du hast ein böses Gewissen, du bist
„feindselig gesinnt gegen andere Menschen, und thust oft
„solche Handlungen, welche die Obrigkeit strafen muß.
„Und das kann also nicht anders seyn; denn auf solche
„Ursachen folgen solche Wirkungen."
Sir. 7, 1. 2.