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det, fb werdet ihr eurem sanftmüthigen Heilande Jeft,
Christ» ähnlich.
57; Die bösen Bauern.
§ie Bauern zu Bösendorf waren in der ganzen Ge-
gend im übelsten Rufe. Aber es waren auch recht böse
Leute, denn sie verrückten heimlich die Gränzen ihrer
Herrschaft und ihrer Nachbarn; und wo ihr Ackerstück
an eine Heide oder Anger traf, da pflügten sie alle
Jahre etwas ab, und wollten auf solche ungerechte
Weife ihren Acker, zum Schaden derer, denen das übn,
ge gehörte, vergrößern.
Ihr Vieh hüteten sie oft in Schonungen, oder auf
andern verbotenen Plätzen, wann sie wußten, daß keine
Aufsicht war, oder ließen es ohne Hirten in Schaden
laufen. Wem sie etwas zu geben hatten, an Korn
oder Zehend, den betrogen sie, wo sie konnten. Und
Holz stahlen sie, wo nur etwas zu stehlen war. An
ihre Kinder wendeten sie nichts, und gönneten ihnen
nicht einmal den Schul-Unterricht. Sie selbst aber fcu
men so selten als möglich in die Kirche, den einzigen
Ort, wo sie noch etwas Gutes hätten hören und von
ihrem Unrecht überzeugt werden können. Aber bei alle
diesem Trachten nach ungerechtem Gut blieben sie doch
bettelarm, und kamen auf keinen grünen Zweig, und
waren, wie schon gesagt ist, in der ganzen Gegend
verachtet.
Wer Gränzen verrückt, ist Ursach an vielem Bösen.
5 Mose 27, 17.
Begehret nicht, was euch nicht gehört.
Trachtet nckch Recht, und lasset ab vom Unrecht,
denn jedes Unrecht ist Sünde.
Nur diejenigen, die Gerechtigkeit lieben, können
hier in diesem Leben ruhig und glücklich, und nach dem
Tode selig seyn. Amos 5, 14. 15.
68. Der kluge Wirth bei der Theurung.
Äls einst, bei nasser Witterung, das Getreide schlecht
gerathen war, und der Scheffel Roggen drei Taler
galt, da »echnete Georg aus: daß er sonst gewöhnlich
sechszig