Full text: Der neue Kinderfreund

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auS Gutes behalten oder gelernt hast, das mußt du 
fleißig und gern thun, und in Uebung bringen; Gott 
aber um Weisheit dazu täglich bitten. Dieses flnd Mit» 
tei zu deiner Absicht. Wenn du diese Mittel treulich an¬ 
wendest, so wirst du deinen Endzweck erlangen." 
Was ich zu erlangen wünsche, ist Endzweck oder 
Absicht. 
Wodurch ich diesen Endzweck erlange, daß sind die 
Mittel. 
Wer sich gute Endzwecke vorsetzt, wie hier Elisa¬ 
beth that, der ist auf dem Wege, gut zu werden. 
Wer die rechten Mittel wählt, gute Endzwecke oder 
Absichten zu erlangen, der ist weise. 
Wer unS diese Mittel bekannt macht, alS: Aeltern, 
Lehrer, Prediger und wahre Freunde, der verdient un¬ 
sern größten Dank. 
65. Der gute Soldat. 
Als Christophs Sohn, Wilhelm, groß wurde, mußte 
er Soldat werden. Er ging auch willig zum Regiment, 
weil er in der Schule gelernt hatte, man müsse gehor¬ 
sam seyn, nicht murren, noch seinem eigenen Willen 
folgen. Er gedachte, Gott hat mich zu diesem Stande 
bestimmt; denn alles, waS geschiehet, daS geschiehet 
nach GotteS weisem und gnädigem Willen. 
Als er das lernen sollte, waS nian alS.Soldat 
wissen muß, gab er recht Achtung; denn er hatte in 
der Schule schon Achtung geben gelernt. Er bekam auch 
keine Strafe wegen Nachlässigkeit; sondern ward in kurzer 
Zeit so geschickt, wie der beste in der Compagnie« Und 
weil er in der Schule sehr fertig schreiben und rechnen 
gelernt hatte, so nahm ihn der Adjutant dcS RegimentS 
zum Schreiber an. 
Im Kriege verhielt er sich wohl, war beständig da, 
wo er seyn sollte, plünderte und raubte nicht; sondern 
ließ sich an seinem Solde begnügen. WaS ihm befoh¬ 
len war, das that er unerschrocken, und sprach oft an¬ 
dern Muth ein, die sich fürchteten. „Brüder," rief er, 
„wer Gott vertraut, der hat Herz. Wenn wir unsere 
„Schuldigkeit thun, dann sorgt Gott für unS. Ein 
„Schelm, der seine Fahne verläßt! — "
	        
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