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Wilhelm ward bald Unteroffizier und endlich Feld¬
webel; da er denn von allen, die ihn kannten, Ach¬
tung und Liebe genoß, auch sein gutes Auskommen hatte.
Wer in der Jugend gelernt hat, seine Pflicht zu
thun, und in erwachsenen Jahren sie wirklich thut, der
kann bei Gefahren und Beschwerlichkeiten sich vorzüglich
auf Gott verlassen, und deswegen getrosten Muths seyn.
Spr. Sal. 2, 7. 6.
66. Die rechtschaffene Frau.
?^arie hatte einen Mann, der sehr zum Zorn geneigt
war, und bei allen Gelegenheiten in Heftigkeit und Zorn
gerieth. Als Marie daS merkte, vermied sie desto sorg¬
fältiger alle Gelegenheiten zum Verdruß, und war so
fleißig und ordentlich, daß ihr Mann fast keine Gele¬
genheit finden konnte. Wann sie denn sah, daß er doch
verdrießlich wurde, so war sie desto freundlicher gegen
ihn, und widersprach ihm nicht. Oft bat sie Gott in
ihrer Einsamkeit um die Besserung ihres Mannes und
um Geduld. Endlich ward sein Herz erweicht; und als
sie einstmals zum Abendmahl gehen wollten, bat er
seine Frau, ihm all sein Unrecht zu vergeben, und ver¬
sprach aufrichtig, sich zu bessern. Da betete Marie mit
ihm zu Gott um Beistand zu diesem Vorsätze. Und sie
führten nachher eine glückliche und zufriedene Ehe.
Eine rechtschaffene Frau kann viel zur Besserung
ihreS Mannes beitragen. Sir. 26, 1.
Jac. 6, 19. Wer einem Menschen zur Tugend be-
hülflich ist, hat großen Lohn von Gott zu erwarten.
67. Ein Lied.
^)ott! deine Güte reicht so weit,
Go weit die Wolken gehen.
Du liebst uns aus Barmherzigkeit,
Und eilst, uns beizustehen.
Durch dich wahrt unser Leben fort.
Vernimm auch jetzt mein kindlich Wort,,
Denn ich will vor dir beten: