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Tannäpfel heraus, daß sie ganz starr wird vor Verwunderung. 
Aber die Tannäpfel will sie nicht behalten, denn sie meint, das 
e nicht mit rechten Dingen zu, und wer weiß, denkt sie, ob der 
kleine Kerl nicht der Satan gewesen ist. Also geht sie zu ihrem 
Manne in die Stube und erzählt ihm, wie's ihr ergangen ist, und 
beschreibt ihm das Männlein und fragt ihn, ob das wohl mit 
rechten Dingen zugehe, und ob sie die Tannäpfel behalten dürfe. 
Da sagt ihr der Mann, daß sie alles behalten dürfe, und daß der 
kleine Kerl der Gübich gewesen sei, der hätte auch schon andern 
armen Leuten geholfen. 
Am andern Morgen läßt's ihr keine Ruhe. Sie muß erst 
nach dem Holze gehen, vielleicht, daß sie den Gübich wieder trifft, 
so will sie sich bei ihm bedanken. Richtig, wie sie wieder an die 
Stelle kommt, ist wieder das Männlein da mit dem eisgrauen 
Barte und fragt, ob sie gestern nicht schöne Tannäpfel gefunden 
hätte. Wie sie ihm aber anfängt zu danken, und wie sie nun aus 
aller ihrer Not gerettet wäre, da lacht der Gübich und giebt ihr 
ein Büschel Kräuter, davon solle sie ihrem Manne einen Traufk 
kochen, so würde er schon gesund werden; und darauf geht er 
wieder ins Gebüsch am Wege. Die Frau aber geht heim und be— 
reitet den Trank, und von der nämlichen Stunde an wird der Mann 
gesund, und sie haben noch lange miteinander glücklich gelebt. 
Das Silber haben sie in die Münze gebracht und haben unmensch⸗ 
lichen Reichtum davon gehabt und haben vielen armen Leuten 
Gutes gethan. Aber einen von den Tannäpfeln haben sie zum 
ewigen Andenken aufgehoben. Das ist der Tannaͤpfel, den der 
Bergmann in der Schenke hat stehen gehabt. 
Hermann Harrys. 
154. Der Schatz. 
Ein reicher Herr aus der Nähe von Stockholm ging auf 
seinen Gütern spazieren und traf einen armen Tagelöhner aus 
dem Gebirge an. Er liet sich mit ihm in ein Gespräch ein und 
fragte ihn: „Meißt du, wem das Gut dort am See gehört? — 
Nein,“ sagte der Tagelõöhner. — „Es gehört mir. Und jenes 
dort am Walcdle und das Schlob auf dem Berge, weibt du, wes 
die sind?“ — „Nein.“ — „Die sind auch mein. Ja alles, was 
du hier ringsum sehen kannst, ist mein.· — Der Arie btand 
einen Augenblick still, drückte den Spaten in die Erde, nahm 
die Nũtze ab, zeigte gen Himmel und sprach: „Ist der da öben 
auch dein?“ Christophron seknid—
	        
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