So wie dieser gute Prediger that, hat Gott manch,
mal und auf mancherlei Weise die Menschen belehrt,
was gut und schädlich ist, aber die wenigsten haben ihm
geglaubt. Ebr. 1, 1.
112. Das thörichte Kind.
einem gewissen Orte herrschte eine Krankheit unter
den Kindern. Unter andern wurde ein Kind plötzlich
sehr krank. Die Aeltern schickten gleich nach dem Arzte.
Der Arzt kam und brachte Arzenei mit, von derselben
Art, als er schon bei vielen Kranken mit Nutzen ge¬
braucht hatte. Denn alle, die sie zur rechten Zeit ein¬
genommen hatten, waren besser geworden. Dieses kranke
Kind aber wollte durchaus nicht die Arzenei einnehmen.
Die Aeltern fragten das Kind, ob es denn nicht wünschte,
wieder gesund zu werden? „O ja, liebe Aeltern! ich
„wünschte recht bald gesund zu werden," sagte das Kind.
„Nun, so mußt du auch die Arzneimittel brauchen und
„sie einnehmen, damit du gesund werden könnest," spra¬
chen die Aeltern. Aber das Kind blieb bei seinem
Eigensinn. Es wollte gern gesund werden, aber doch
keiiìe Arzenei, welche die Krankheit vertrieb, einnehmen.
In wenig Tagen mußte das Kind sterben. Zuletzt woll¬
te es gern einnehmen, aber da war es zu spat, denn
die Krankheit hatte zu sehr zugenommen. Sir. 38, 4.
113. Gesundheit und Krankheit.
(Ein Gespräch.)
Äöilhelm. Ich hörte ja sagen, daß eure Tochter
krank wäre, ist das wahr, Gevatter Kunz?
Kunz. Ja, sie beklagt sich. Wer weiß, was ihr
fehlt, sie wird schon wieder besser werden.
Wilhelm. Manchmal wird es auch wohl nicht
wieder besser. Wollt ihr denn nichts dafür brauchen?
Zuweilen kann im Anfang mit Wenigem geholfen wer¬
den, und nachher —
Kunz. Ich bin nicht dafür. Wenn man nicht-
braucht, wird man am ersten gesund.
Wilhelm. Alles mit Maaßen, Gevatter! Freilich
wer nichts thun wollte, als Arzenei essen, bei den klein-