Full text: Die Töchterschule (Theil 13)

HO 
Fünfter Abschnitt. 
D i e MenschenwelL. 
Unser allen erschaffenen Dingen unsrer Erde steht der Mensch 
oben an. Er ist aufrecht gebildet und tragt seinen Blick gen 
Himmel, wo ec das allmächtige und gütige Wesen anbetet, 
das ihn und die ganze Welt erschaffen hat. Er hat einen 
Geist (Verstand und Vernunft), durch dessen Ausbildung ec 
sich von der Natur und allen Dingen richtige Vorstellungen 
verschaffen, und Gefühl (Herz, Gewissen), wodurch er zur 
Theilnahme an den Leiden und Freuden feiner Mitmenschen ge¬ 
weckt werden, und Recht von Unrecht unterscheiden lernen kann. 
So erhebt ec sich über das Thier, und steht in der großen Schö¬ 
pfung des Sichtbaren der Gottheit am nächsten, die ihn auch 
nach seinem Tode in ein anderes Leben aufnehmen, und seinen 
Geist unsterblich machen will. 
Seht da die große Menfchenwelt, von der ihr ein Theil 
seyd! Welch ein buntes Gemisch! Welch ein Gewühl! Wie 
drängt sich alles rechts und links unter einander! Groß und 
klein, alt und jung, Greise, Männer und Knaben, Frauen 
und Mädchen, die sorgsam und zärtlich kleine Kinder in ihren 
Armen forttragen; Kranke und Gesunde, Vornehme und Ge¬ 
ringe, Reiche und Arme, auch Kluge und Einfältige, Gute 
und Böse! Hier schreitet der Landmann vorüber mit seiner 
Sense; dort schmiedet der Handwerker das Eisen; hier bauet 
der Künstler ein Haus; dort rühmt uns der Handelsmann seine 
Waare; hierunterrichtet der Lehrer die Jugend; dort verkün¬ 
det der Prediger die Wahrheiten der Religion; hier ziehen 
Haufen von Kriegern mit blitzenden Schwertern vorüber; dort
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.