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Fünfter Abschnitt.
D i e MenschenwelL.
Unser allen erschaffenen Dingen unsrer Erde steht der Mensch
oben an. Er ist aufrecht gebildet und tragt seinen Blick gen
Himmel, wo ec das allmächtige und gütige Wesen anbetet,
das ihn und die ganze Welt erschaffen hat. Er hat einen
Geist (Verstand und Vernunft), durch dessen Ausbildung ec
sich von der Natur und allen Dingen richtige Vorstellungen
verschaffen, und Gefühl (Herz, Gewissen), wodurch er zur
Theilnahme an den Leiden und Freuden feiner Mitmenschen ge¬
weckt werden, und Recht von Unrecht unterscheiden lernen kann.
So erhebt ec sich über das Thier, und steht in der großen Schö¬
pfung des Sichtbaren der Gottheit am nächsten, die ihn auch
nach seinem Tode in ein anderes Leben aufnehmen, und seinen
Geist unsterblich machen will.
Seht da die große Menfchenwelt, von der ihr ein Theil
seyd! Welch ein buntes Gemisch! Welch ein Gewühl! Wie
drängt sich alles rechts und links unter einander! Groß und
klein, alt und jung, Greise, Männer und Knaben, Frauen
und Mädchen, die sorgsam und zärtlich kleine Kinder in ihren
Armen forttragen; Kranke und Gesunde, Vornehme und Ge¬
ringe, Reiche und Arme, auch Kluge und Einfältige, Gute
und Böse! Hier schreitet der Landmann vorüber mit seiner
Sense; dort schmiedet der Handwerker das Eisen; hier bauet
der Künstler ein Haus; dort rühmt uns der Handelsmann seine
Waare; hierunterrichtet der Lehrer die Jugend; dort verkün¬
det der Prediger die Wahrheiten der Religion; hier ziehen
Haufen von Kriegern mit blitzenden Schwertern vorüber; dort