Full text: Die Töchterschule (Theil 13)

XIV 
Türk zum Grunde liegt, ist für das jüngere Alter, in wel, 
chem das Auffassungsvermögen am regsten ist, hingestellt; 
er soll besonders den Stoff zur formellen Bildung darbie¬ 
ten, und die eigentliche Gymnastik der Sinne und des 
Geistes seyn; eben dadurch aber den Geist starken für die 
Aneignung positiver Sprach- und Sachkenntnisse, und all- 
mahlig aus dem gemeinen Leben und dem engen Bezirk 
der Umgebungen des Kindes in das Reich des Wissens 
einführen, womit sich die nachfolgenden Abschnitte bis zum 
sechsten beschäftigen. Um aber diesen ersten Abschnitt ganz 
zweckmäßig benutzen zu können, ist cs nöthig, daß sich 
der Lehrer eine kleine Sammlung von verschiedenen Pro¬ 
ben Leinwand, Wolle, Seide, Tuch und gefärbtem Pa¬ 
pier halte, auch für eine kleine Wage sorge, — Dinge, 
welche ja wohl die ärmste Schule herbeizuschaffen vermag. 
Daß in diesem Abschnitt auch die ersten Begriffe von ge¬ 
raden und krummen Linien und den gewöhnlichsten Figu¬ 
ren und Formen, wie sie in unsern täglichen Umgebungen 
dem Auge sich darstellen, entwickelt werden, so weit sie 
nämlich Gegenstände des sinnlichen Auffassungsvermögens 
sind, und daß dabei das Nachbilden dieser Figuren auf 
der Schiefertafel gefodert wird: kann wohl dem Lehrer 
nicht anders als zweckmäßig erscheinen. — Der sechste, 
siebente und achte Abschnitt sollen das Mädchen theils auf 
seine jetzigen und Nächstliegenden Familien-und häuslichen 
Verhältnisse aufmerksam machen, theils den weiblichen 
Sinn für das Gute, Schickliche und Schöne schärfen, theils 
es durch böse Erfahrungen Anderer belehren, in seinem 
häuslichen Wirkungskreise vorsichtig und weise zu seyn. 
Daß die dahin führenden Erzählungen größtentheils aus 
der wahren Geschichte und dem gemeinen Leben entnom¬ 
men sind, hat seinen Grund sowohl in dem höhern sittli¬
	        
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