tentheils herrlich augebauet, und mit hinlänglichen Waldun¬
gen versehen. Es fehlt hier nicht an zahmen Vieh und an
Wilde. Die Schwarzburgischen Länder sind mehr Holz- als
Kornländer, weshalb denn hier auch viele Wild- und
Jagdlust herrscht. Die Reußischen Lander sind Waldlän¬
der. Im Lippeschen und Waldeckischen hat man neben vie¬
lem Holze Getreide genug, und gewinnt eine große Masse
Flachs.
Zwölfter Abschnitt.
Gewerbe und Handel.
Oertliche Verhältnisse, Begünstigungen von Seiten des
Staats und zeitgemäße Benutzung der Gelegenheit, sind die
Veranlassungen davon, daß in einigen Gegenden Deutsch¬
lands sich künstliche Erwerbsthätigkeiten weit ausgebildet
haben, während in andern Gegenden man sich auf die Ge¬
winnung roher Erzeugnisse beschränkt und diese nur zum eig¬
nen Bedarf verarbeitet. Kein Theil des Deutschen Landes
kann aber ohne Verkauf einiger seiner Erzeugnisse nach Au¬
ßen bestehen, weil die Ausbildung des Genußlebens fast jedes
Dörfchen veranlaßt, von auswärts her Gegenstände zur Nah¬
rung, Kleidung oder zur Befriedigung anderer Bedürfnisse
zu beziehen. Würde es nun durch Verkauf anderer Sachen
diesen Verlust nicht wieder ersetzen, so müßte es verarmen.
Von allen Staaten Deutschlands ist wohl keiner mehr
bemüht gewesen, die Gewerbthätigkeit in^Lande M steigern,
und alle mögliche, selbst gebauete und eingeführte rohe
Stoffe in Kunsterzeugnisse zu verwandeln, als der Preu¬
ßische; auch ist die Gewerbsthätigkeit in den letzten Jahren
bedeutend gestiegen; dennoch aber werden in mehreren seiner
Gegenden nur rohe Stoffe gewonnen, namentlich in seinen
Außerdeutschen Landen. -
Die vorzüglichsten Kunst-Erwerbszweige des Preußi¬
schen Staats sind: