fullscreen: Friedrich II., der Hohenstaufe

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ten Pferde den Fluß Lambro zu durchschwimmen, um die 
schon an dem anderen Ufer befindlichen Cremonesen zu er¬ 
reichen. So ging es unter weiteren Gefährnissen bis zu deu 
Alpen, das Etschthal hinauf nach Trient, von hier über den 
Ortler uud die Jnnquellen nach Chur, dessen Bischof ihm 
Aufnahme gewährte. Hier kamen die ersten Getreuen aus 
Deutschland zu ihm, mit deren Hülfe er sein Unternehmen 
zum Gelingen zu führen hoffen durfte. Dem jungen Sicilia- 
ner mochte es zuerst schwer werden, mit seinen Landsleuten 
von Vatersseite her sich zu unterhalten und zu verhandeln, 
da ihm nur die Muttersprache geläufig war; indeß freudige 
Zustimmung fand er bei den Alemannen und Schwaben doch; 
denn wenige Jahre vorher hatte er durch Belehnungen, die 
er von Sicilien aus mit schwäbischen Gütern vorgenommen 
hatte, bewiesen, daß er sich als Herzog des Landes betrach¬ 
tete, und das freundliche und sichere Auftreten des Jünglings, 
sowie die Freigebigkeit mit welcher er das Wenige, welches er 
hatte, weggab und von dem Größern, welches ihn erwartete, 
zu vergeben versprach, gewannen ihm die Herzen. In Kon¬ 
stanz wurden ihm die Thore geöffnet, drei Stunden später 
kam Otto vor die Stadt, aber der Bischof wies ihn kurz ab. 
Es war immer ein großer Vortheil, daß Friedrich diese 
mächtige Stadt in seinem Besitze hatte. Auch nach auswärtigen 
Bundesgenossen sah er sich um, mit dem Sohn des franzö¬ 
sischen Königs, mit Ludwig, kam er in Vaucouleurs zusam¬ 
men; da der Welfe Otto IV. den Engländern half, die 
Frankreich feind waren, fand sich das Verständniß leicht. 
Endlich gelangte er zum Schluß des Jahres in Frankfurt an, 
wo die vorläufige Krönung geschah. »Do quemen to hant 
de mere, dat Koning Frederik myt craft in dudesche 
Land queme. Do sprach Keyser Otto to den herren : 
»Höret wat nyer mere , der papen keyser komet und
	        
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