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Naturbeschreibung. 
III 
fernern gleichen. In einigen Wochen, wenn die Pflanzen verdorrt nnd ver¬ 
schwunden sind, liegen diese Knöllchen zu Hunderten am Boden und werden oft 
vom Regen znsammengeschwemmt (Sage vom Himmelsweizen, Getreide- oder 
Kartoffelregen). Ans jedem Knöllchen aber wächst eine neue Pflanze. So erklärt 
sich das dichte Wachstum des Scharbockskrautes auf manchen feuchten Waldwiesen. 
5. Sein Name. Früher wurden die jungen Blätter als Heilmittel gegen 
den Scharbock oder Skorbut gebraucht, d. i. eine Krankheit, welche die 
Seeleute bei langer Seefahrt bisweilen befällt. Daher der Name Schar¬ 
bockskraut. Warum nennt man die Pflanze wohl Feigwurz? Auch Butter¬ 
blume heißt sie in manchen Gegenden. 
Auf Wiesen oder sumpfigen Stellen wächst die große Butterblume, die Sumpf-Dotter¬ 
blume. Woher der Name? 
Aufgaben. Welche aufgeblühte Blume hast du in diesem Frühjahr schon gesehen? An 
welchem Tage die erste Blume? Wie heißt sie? Wann die erste Scharbocksblume? Sammle 
Knöllchen vom Scharbock! Wann sind die Pflanzen verschwunden? Beobachte die jungen 
Pflänzchen! Zeichne drei verschieden gestaltete Blätter vom Scharbock! Zeichne eine Blume! 
Vorratsspeicher der Pflanzen. 
1. Welche Bedeutung haben die Knollen für die Pflanzen? Bei einer großen An¬ 
zahl von Pflanzen finden sich Knollen, unterirdische bei Kartoffel, Georgine, Lerchensporn, 
dem knolligen Hahnenfuß; Brutknöllchen bei Kaiserkrone, Lilie und Scharbockskraut. 
Georginen und Kartoffeln werden bei ihrer Anzucht durch Knollen vermehrt. Die Knollen 
enthalten die ersten Nährstoffe für die austreibende Pflanze, besonders Stärkemehl. Sie 
sind Vorratsspeicher. 
2. Welche andern Vorratsspeicher finden sich bei Pflanzen? Auch Zwiebel und 
Wurzel stock dienen der Aufsammlung von Nährstoffen. Ehe Blätter und Stengel gegen 
Ende des Sommers vertrocknen oder abfallen, wandern die Stoffe aus diesen Pflanzenteilen 
in den Nährspeicher und lagern darin, bis sie im nächsten Frühjahr beim Austreiben der 
jungen Pflanze verbraucht werden. 
3. Welche Vorteile haben die Pflanzen von diesen Nährspeichern? Wenn im Früh¬ 
jahr der Schnee geschmolzen und der Erdboden erwärmt ist, treiben aus Knollen, Wurzei¬ 
stöcken und Zwiebeln junge Sprosse hervor: Stengel mit Blättern und Blüten. Die Pflanzen 
beginnen in Licht und Luft einen neuen Jahreslauf. Und frühzeitiger als die andern 
Pflanzen erscheinen sie, und rasch kommen sie empor, weil sie die zu ihrem Aufbau not¬ 
wendigen Stoffe in den Nährspeichern fertig vorfinden und nicht erst selbst zu bereiten 
brauchen. Sie blühen daher meist auch frühzeitig. 
2. Die Gartentulpe (Bild 2). 
1. Wie sie aussieht. Die Tnlpe ist eine der ersten Frühlingsblnmen im 
Garten. Weithin leuchtet ihre sechsblättrige, rote, gelbe, weiße oder bunt¬ 
gestreifte, große Blüte im Sonnenschein und lockt mit ihrer Färbung zahl¬ 
reiche Gäste herbei. Abends oder bei trübem Wetter schließt sie sich zum 
Schutze des Stempels und der sechs Staubblätter, die so viel Blütenstanb 
ausstreuen, daß der Grund der Blumenblätter davon dicht bedeckt ist. Hier 
finden Besucher den Tisch gedeckt; sie verzehren den Blütenstanb oder tragen 
ihn an ihrem Haarkleide in ihre Wohnungen. Bei der nächsten Blume 
geben sie im Vorbeigehen etwas davon ab an die dreiteilige Narbe, und 
so bestäuben sie die Blüte, damit sie keimfähigen Samen hervorbringt. Nur 
zwei oder drei große Blätter stehen am Grunde des Stengels, einige kleinere
	        
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