P. Mineralogie und Chemie. 
1. Die wichligsten Brenn- und Beleuchtungsstoffe. 
8 1. Holzkohle. Wenn Holz unvollständig verbrannt wird, so bleibt 
Holzkohle übrig. Trockene, frisch geglühte Holzkohle schwimmt auf dem Wasser, 
pulverisierte sinkt unter. Die Holzkohle nimnmt in ihre Poren Luftarten und 
Farbstoffe auf. Sie findet im Haushalte und im Gewerbe mancherlei Verwen⸗ 
dung. Daher wird sie in waldreichen Gegenden im großen in sogenannten 
Meillern hergestellt. 
Fein zerteilten Kohlenstoff nennt man Ruß; er wird als Buchdrucker— 
schwärze benutzt. Beim Verbrennen des Holzes im Ofen bleibt auch Asche 
zurück. Sie enthält die unverbrennlichen Teile des Holzes (mineralische Stoffe) 
und ist ein wichtiges Mittel zur Düngung, zur Bereitung der Pottasche und 
der Seife. 
Der Torf entsteht in Torfbrüchen aus verwesenden Pflanzenstoffen, unter 
denen das Torfmoos den Hauptbestandteil ausmacht. Indem dieses Moos 
in den untern Schichten abstirbt und verwest, verkohlt es. Je älter der Torf 
ist, desto härter und schwerer ist er, und desto größer ist sein Brennwert. 
Er kommt meist in ziegelförmigen Stücken in den Handel. Diese Form giebt 
man ihm entweder gleich beim Torfstechen (Stichtorf) oder man streicht die 
mit Wasser vermengte Torferde in Formen (Streichtorf), Benutzt man be— 
sondere Maschinen zum Pressen, so erhält man Preßtorf. Der Torf läßt 
beim Verbrennen viel mehr Asche zurück als das Holz. 
Die Steinkohle ist glänzend schwarz bis schwarzbraun, oft bunt ange— 
laufen u. schwerer als Torf und Holz. Sie brennt mit rußender Flamme und 
giebt größere Hitze als die übrigen Brennmaterialien. Ofen, die mit Stein— 
kohlen geheizt werden sollen, muͤssen anders eingerichtet sein als für Holz und 
Toͤrf. Most, russische Röhren.) Die Steinkohle findet sich in Steinkohlen— 
lagern (Steinkohlenflözen) in der Erde und wird auf bergmännische Weise 
gewonnen. ESchlesien, Westfalen, Rheinprovinz, England.) Sie liegt in 
Schichten oder Flözen, die durch Steinkohlenschiefer und Kohlensand— 
ste in getrennt sind, übereinander. Die einzelnen Schichten sind oft nur 1m 
dick; andere haben eine Dicke von 5—6 m. Die Steinkohlen sind auf ähnliche 
Weise entstanden wie der Torf; dafür sprechen die häufigen Pflanzenreste, die 
als Abdrücke in den Steinkohlen vorkommen, hauptsächlich baumartige Farne 
und Schachtelhalme, welche in früheren Jahrtausenden die Erde bedeckten. 
Durch wechselnde Überschwemmungen und Senkungen sind jene Waldungen 
untergegangen und von Gesteinsmassen und Wasser bedeckt worden. Durch 
Druck und den Abschluß der Luft haben sie sich nach und nach in Kohlen um— 
gewandelt. — Die Braunkohlen sind viel später entstanden als die Stein— 
kohlen; sie haben nicht so viel Brennwert wie die Steinkohlen, lassen mehr
	        
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