Full text: Kurzer Abriß der deutschen Geschichte

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92 vn.Zeitr. Vond. westph. Fr. bis zur Befr. 
schloß daher 1713 einen besondern Frieden mit 
Frankreich zu Utrecht, nach welchem Philipp 
V. Spanien und Indien, Karl das übrige erhal¬ 
ten sollte, und worin dagelbe den größten Vor- 
thc l zog. Jetzt stellten die Franzosen die schimpf¬ 
lichsten Bedingungen für den Kaser auf, und 
dieser, von seinen Bundesgenossen verlassen, mu߬ 
te den Krieg allein fortsetzen. Eugen aber ver¬ 
mochte den Rhein nicht mehr gegen Villars zu 
vertheidigen, und so kam denn nach den zu Ra¬ 
sta dt gepflogenen Unterhandlungen der Friede 
*7*4- zu Baden zu Stande. Der Kaiser mußte mit 
den spanischen Niederlanden, Mailand, Neapel, 
Sardinien (welches bald gegen Sicilien ausge¬ 
tauscht wurde), Mantua und den toskanischen 
Seehafen zufrieden sein, und die Kurfürsten von 
Baiern und Köln, welche geächtet worden waren, 
wieder einsetzen. Frankreich behielt Landau. 
Nach dem spanischen Erbfolgekriege trat für 
Deutschland eine wohlthätige Ruhe ein, die sich 
auch nach Beendigung des großen nordischen 
Krieges, weicher den deutschen Boden nur we¬ 
nig berührte, mit dem Tode des schwedischen Kö¬ 
nigs Karl Xi -. im Jahre 171g über ganz Europa 
verbreitete. In diesem Zeitraume bildete sich das 
System des politischen Gleichgewichts 
aus, welches aber auch die Vermehrung der ste¬ 
henden Heere zur Folge hatte, und Deutschland 
in die Kriege des Kaiserhauses mit verwikkelte. 
»73?* In den Jahren 1733 bis 35 führte der Kaiser 
*735- einen Krieg wegen der polnischen Königs¬ 
wahl, indem Ludwig XV. von Frankreich sei¬ 
nen Schwiegervater Stanislaus Lesczinsky statt 
des erwählten Kurfürsten August in. zum Kö¬ 
nige von Polen erheben wollte. t Dieser letztere 
erhielt zwar die Krone, allein dafür mußte Loth¬ 
ringen an Stanislaus, und nach dessen Tode 
m Frankreich abgetreten werden, wogegen der
	        
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