Vorrede
zur ersten Auflage.
Der vorliegende Grundriß der Geographie für höhere Lehr¬
anstalten unterscheidet sich in mehreren wesentlichen Punkten von den
Lehrbüchern gleicher Gattung. Maßgebend ist für uns bei der Bear¬
beitung desselben gewesen, was in den „erläuternden Bemerkungen zu
der Unterrichts- und Prüfungs-Ordnung der Real- und der höheren
Bürgerschulen vom 6. Oktober 1859" über den Zweck des geographischen
Unterrichtes gesagt ist: „Sein Ziel ist im allgemeinen eine klare Ein¬
sicht in die physikalischen, klimatischen und die damit zusammenhangen¬
den Produktions- und ethnographischen Verhältnisse der wichtigsten
Länder der Erde. Die Mittheilung und Betrachtung des Einzelnen
hat überall die Totalvorstellung zur Voraussetzung. In den für die
gegenwärtige Zeit weniger bedeutenden Ländern ist die geographische
Nomenklatur zweckmäßig einzuschränken. In der mathematischen
Geographie ist auch das Wichtigste aus der populären Astronomie
durchzunehmen." In unserem Grundriß sind demgemäß alle drei
Theile, die astronomische (mathematische), physikalische und politische
Geographie, in der Weise vereinigt worden, daß der dargebotene, nach
pädagogischen Rücksichten gewählte und möglichst beschränkte Stoff für
sämmtliche Klaffen der höheren Lehranstalten ausreicht. Wir haben
aus der astronomischen und physikalischen Geographie nicht nur aus¬
genommen, was für den ersten Unterricht auf der untersten Stufe
genügen möchte, sondern beide Kapitel derartig erweitert, daß sie auch
in den obersten Klassen diesem Unterrichte als Grundlage für den
weiter ausführenden Vortrag des Lehrers dienen können. Ferner ist
auch die politische Geographie nicht etwa über der ausführlicheren