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Gebirgskamme, häufig zu Europa gerechnet, und Trauskaukasien, zu dem Russisch- 
Armenien gehört); Kankasien ist wenig kleiner als das deutsche Reich. 
Städte im südlichen Vorlande des Kaukasus: 
28. Tiflis, die im Kurthale herrlich gelegene, von einem bunten Völker- 
gemisch belebte Hauptstadt Trauskaukasieus, Großstadt und Mittelpunkt des 
Handels. Die transkaukasische Bahn verbindet Tiflis mit den Häfen Poti 
am schwarzen Meere (Ausfuhr von Petroleum, Erzen, Mais, Hanf, Holz) 
nnd Baku auf der Hi. Apscherou am kasp. Meere, der ersten Industriestadt 
Kaukasieus mit unerschöpflichen Naphthaquelleu nnd großen Petroleum- 
raffiuerieu. 
IX. Das mesopotamilche Tiefland. 
§ 44. Wodenform und Gewässer. Mesopotamien (d. h. Zwischen- 
stromland) wird von den Zwillingsströmen Euphrat (d. h. Strom) und 
Tigris (d. h. Pfeil) durchfurcht. Beide vereinigen sich im Schatt el-Arkb 
(d. h. Strom der Araber), der unter Deltabilduug in den persischen Golf 
mündet. Der N. des Tieflandes bildet größtenteils eine öde Steppe; der 8. 
enthält Sümpfe, Wüste oder fettes Marschland und ist von zahlreichen, jetzt 
meist versandeten Kanälen durchzogeu. 
§ 45. Erwerbsquellen. Der Landbau liefert in den noch nicht 
völlig versandeten Strichen Getreide und Datteln; die öden, menschenarmen 
Steppen dienen der Schaf-, Kamel- nnd Büffelzucht arabischer und kur- 
discher Hirtenstämme. Die Industrie weist noch geringe Reste der früher 
blühenden Teppich- und Baumwollweberei auf. Die Ausfuhr beschränkt sich 
ans Weizen, Datteln und Wolle. 
§ 46. Staaten und Städte. Politisch bildet die Landschaft 
eine türkische Provinz, die fast halb fo groß wie das deutsche Reich, 
aber äußerst schwach bevölkert ist/) 
Hauptstadt Mesopotamiens: 
29. Bagdad, Großstadt am Tigris, Stapelplatz des Handels zwischen 
der Levante (d. h. Morgenland, .asiatische Türkei) und Indien, mit Textil-, 
Leder- und Waffenindustrie. — Stromabwärts Basra, Ausfuhrhafen Meso- 
potamiens nach Persien und Arabien. 
*) Im Altertume lagen hier die uralten Kulturreiche Babylonien (Hauptstadt Babylon 
am Euphrat) und Assyrien (Hauptstadt Ninive am Tigris); im Mittelalter blühte hier das 
Reich der Abassideu, mohammedanischer Khaliseu (Hauptstadt Bagdad). Die bewuuderus- 
würdige Kulturarbeit der alten Babylonier und Assyrer, die das surchtbare Schwemmlaud 
der Zwilliugsströme durch Kanalisation und Deichanlagen in einen blühenden Garten ver-- 
wandelt hatten, in dem das Getreide dreihundertfältige Frucht trug, ist durch die Faulheit 
uud Nachlässigkeit der Türken und Araber völlig vernichtet.