III. Aus dem NDalurleben.
A. Sinnige Naturbetrachtung.
84. Frũhlingshoffnung.
1. Und drãut der Winter noch 4. Da wacht die Erde grũünend
s0 sehr auf,
mit trotzigen Gebarden, weiß nicht, wie ihr geschehen,
und streut er Eis und Schnee und lacht in den sonnigen Him-
umher, mel hinauf
es muß doch Frũühling werden! und möchte vor Lust vergehen.
2. Und drãngen die Nebel noch 5. Sie flicht sich blühende
s0 dicht Krãnze ins Haar
sich vor den Blick der Sonne, und schmückt sich mit Rosen
sie wecket doch mit ihrem und Ahren
Licht und lãst die Brũnnlein rieseln klar,
einmal die Welt zur Wonne. als waren es Freudenzahren.
3. Blast nur, ihr Stürme, blast 6. Drum stilll Und wie es
mit Macht! frieren mag,
Mir soll darob nicht bangen; o Herz, gib dich zufrieden!
auf leisen Sohlen über Nacht Es ist ein großer Maientag
kommt doch der Lenz gegangen. der ganzen Welt beschieden!
7. Und wenn dir auch oft bangt und graut,
als sei die Hõll' auf Erden, —
nur unverzagt auf Gott vertraut!
Es muß doch Frũhling werden! Emanuel Geibel.