I. Das Hauswesen
- „Das Haus ist erst der Ort, worin das Glück
Sich Wohnung machen kann, wo selbst das Unglück,
Beklagt, gemildert und bezwungen wacht
Durch Liebe, wo das Alter sanft gepflegt.
Der Tod mit Thränen sanft gefeiert wird.
D'rum ist das Haus der heiligste der Orte,
Der Liebe Altar und des Himmels Tempel,
Und sei das Hans die ärmste, kleinste Hütte/'
—
1. Kaussegen.
Wo Glaube, da Liebe.
Wo Liebe, da Friede,
Wo Friede, da Legen,
Wo Legen, da Gott,
Wo Gott, Keine Not.
2. Segen und Ansegen eines Kaufes.
Ein Greis erzählte: Ich bin jung gewesen und bin alt geworden
und habe mich viel und oft umgesehen, wie es dem Frommen und dem
Gottlosen ergehe. Ich habe die Knaben meines Dorfes mit mir aufwachsen
sehen; ich sah sie Männer und Greise werden, und nun habe ich sie alle
bis auf sieben zu Grabe begleitet. Gott, Du weißt, wann ich meinen
Brüdern folgen soll! Meine Kräfte nehmen ab; aber mein Auge harret
Dein, o Herr! Der Mensch ist wie eine Blume des Feldes, die am
Morgen blühet, am Abend aber verwelket. O Herr, unser Herrscher,
Du bist gnädig den Menschen, die auf Dich trauen; darum hoffet meine
Seele auf Dich. Aber der Weg des Sünders führt znm Verderben.
Kinder meines Dorfes, o ihr Lieben! Lasset euch lehren, wie es
den Gottlosen geht, damit ihr fromm werdet! Ich habe Kinder gesehen,
die ihren Eltern trotzten und ihre Liebe für nichts achteten, und allen,
allen ist es am Ende übel ergangen. Ich kannte des unglücklichen Uli
Vater; ich habe mit ihm unter einem Dache gewohnt und mit meinen
Augen gesehen, wie der gottlose Sohn den armen Vater kränkte und
Lesebuch für weibliche Fortbilduugsschulen. 1