Full text: Lesebuch für weibliche Fortbildungs- und Feiertagsschulen

VI. 3it -es Geistes und Gemütes 
Erhebung. 
„Nicht der ist auf der Welt verwaist. 
Dem Vater und Mutter gestorben. 
Sondern der für Herz und Geist 
Keine Lieb' und kein Wissen erworben." 
1. Oeöet. 
Herr, den ich tief im Herzen trage, sei du mit mir! 
Du Gnadenhort in Glück und Plage, sei du mit mir! 
Im Brand des Sommers, der dem Mann die Wange bräunt, 
Wie in der Jugend Rosenhage, sei du mit mir! 
Behüte mich am Born der Freude vor Übermut, 
Und wenn ich an mir selbst verzage, sei du mit mir! 
Gib deinen Geist zu meinem Liede, daß rein es sei, 
Und daß kein Wort mich einst verklage, sei du mit mir! 
Dein Segen ist, wie Tau den Reben; nichts kann ich selbst; 
Doch daß ich kühn das Höchste wage, sei du mit mir! 
O du mein Trost, du meine Stärke, mein Sonnenlicht, 
Bis an das Ende meiner Tage sei du mit mir! E. Geibel. 
2. Worgenkred. 
Verschwunden ist die finst're Nacht; 
Die Lerche schlägt; der Tag erwacht; 
Die 2onne kommt mit prangen 
Am Himmel ausgegangen. 
Sie scheint in Aönigs Prunkgemach; 
Sie scheinet durch des Bettlers Dach, 
Und was in Nacht verborgen war, 
Das macht sie kund und offenbar.
	        
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