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zieht sie ins Wasser, um sie zu ersäufen. Öfters auch beißt es größern Tieren
mit einem Ruck den Kopf ab. So werden alljährlich eine Anzahl von Pferden,
Eseln, Rindern,
Kamelen u. s. w.
eine Beute dieses
Ungeheuers. Aber
auch Menschen, die
zum Baden ans
Ufer kommen, sucht
es zu erschnappen.
3. Auf dem
Lande. So ver¬
wegen das Krokodil
aber im Wasser ist,
so feig ist es auf
dem Lande. Kaum
100 Schritte wagt
es sich vom Ufer
zu entfernen. Er¬
blickt es einen
Menschen, so er¬
greift es eilig die
Flucht und plumpst nach Art der Frösche ins Wasser. Daß das Krokodil nicht
im Zickzack laufen könne, wird von Augenzeugen bestritten.
4. Vermehrung. Das Krokodil legt 20—60 Eier, die ungefähr so groß
wie Gänseeier sind, in 60 em tiefe Löcher. Die Löcher scharrt es in den Sand
und deckt sie, nachdem die Eier gelegt sind, wieder zu. Die Jungen sind anfäng¬
lich kaum handlang und wachsen sehr langsam.
148. Die Baumwolle.
1. Anbau. Die Baumwolle kommt von Pflanzen, die unsern Malven ähnlich
sind. Es giebt deren mehrere Arten: teils krautartige von höchstens 1 m Höhe,
teils strauch- und baumartige bis zu 5 m Höhe. Wir finden sie wildwachsend in
Ost- und Westindien sowie auch im Innern Afrikas. Ihres reichen Ertrages wegen
wird sie aber vielfach angebaut, besonders an den Ufern des Mississippi. In Europa
gedeiht die Baumwolle nur in Spanien, Süditalien und auf der Balkanhalbinsel.
Im März oder April legt man die Samenkörner in regelmäßigen Zwischenräumen
in das gepflügte Erdreich. Der bald üppig hervorschießende Stengel wird bis auf
Fingerlänge über dem Erdboden abgeschnitten, damit er recht viele Äste treibt.
Im Juni blüht der Strauch. Aus den ziemlich großen, gelben Blüten, die in
den Blattwinkeln sitzen, entwickeln sich im Juli runde, walnußgroße Kapseln.
2. Ernte. Bei völliger Reife springen die Kapseln mit lautem Knalle
auf, und aus den Spalten quillt die weiße Wolle hervor. Sie umschließt 3—20
erbsengroße Samenkörner. In den Baumwollenseldern werden jedoch die Kapseln
gepflückt, ehe sie aufspringen. Hierauf zerdrückt man sie durch Maschinen und
reinigt die Baumwolle von den Samenkörnern.
3. Verarbeitung. Die meiste Baumwolle wandert zu Schiffe nach England
in die großen Fabrikstädte. Unter diesen steht Manchester obenan. Dort sind
an 200 Fabriken, und in jeder werden 600—800 Menschen beschäftigt. Roch
einmal wird hier die Baumwolle gereinigt, dann gesponnen und gewebt. Ein
Mädchen kann 2 Webstühle versorgen, und jeder Stuhl verfertigt täglich ein
Das Nilkrokodil.