Full text: Das Leben in Stadt und Land, in Feld und Wald

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erwecken? womit willst du dich reißen, zu danken? Willst 
du harren, dis es dir selber ankomme, oder der Teufel 
dir Raum dazu gebe, oder dich sonst waS dazu anhalte? 
Da wird nimmer nichts d'raus. Rin Saerament mußt 
dll dich reiben und hinzu halten; das ist ein Feuer, das 
die Herzen kann anzünden; da mußt du deine Roth und 
Dürftigkeit bedenken, und die Wohlthat deines Heilan¬ 
des hören und glauben, so wird dir dein Herz anders 
werden, und wirst andere Gedanken fassen. 
161. „Lasser uns ablegen die Sünde, die uns 
immer anklebt und träge macht." Ebr. 12, 1. 
Es ist mir etlichemal widerfahren, daß ich mir 
vorgesetzt habe, auf dem oder dem Tage zum heiligen 
Abendmahl zu gehen. Wenn derselbige Tag gekommen 
ist, so ist solche Andacht weg, oder sonst etwas Hinder¬ 
niß gewesen; oder ich habe mich ungeschickt gemacht, 
daß ich sprach: Wohlan, über acht Tage will ich s thun. 
Der achte Tag fand mich eben so ungeschickt und ver¬ 
hindert, als jener. Wohlan, abermal über acht Tage 
will ich's thun. Solcher acht Tage wurden mir so viel, 
daß ich wohl wäre gar davon gekommen. Als mir 
aber Gott die Gnade gab, daß ich merkte des Teufels 
Büberei, sprach ich: Wollen wir das, Saran? So habe 
dir ein gut Jahr viel Glück mit deiner und meiner Ge¬ 
schicklichkeit! und riß hindurch und ging hinzu; auch eini¬ 
gemal ungebeichret, (welches ich doch sonst nicht thue,) 
zu Trotz kein Teufel. 
6. Bon der christlichen Kirche. 
162. „Auf diesen Felsen will ich bauen meine 
Gemeine, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht 
überwältigen." Matth. 16, 18. 
Ihr Nachkommen, betet und treibet Gottes Wort 
fleißig, erhaltet das arme Windlicht (Fackel, Licht, 
das dem Winde ausgesetzt ist) GotteS, seid gewarnet 
und gerüstet, alS die "alle Stunden gewärtig sein 
müssen, wo euch der Teufel eine Scheibe oder Fenster 
auöstoße, Thür oder Dach aufreiße, das Licht auszu¬ 
löschen. Denn er stirbt nicht vor dem jüngsten Tage.
	        
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