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Taf. VIL Das Dorf.
Er fährt hinaus auf das Feld, um es zu pflügen, d. h.
es fo zu bearbeiten, daß die Saat hineingestreut werden
kann. Nach einigen Tagen wird er dann abermals hinaus¬
fahren, seinen Acker zu besäen, und dabei wird er an
ein schönes Lied denken, das er in der Schule gelernt hat,
und das so lautet:
Sink',- o Körnlein, denn hinab,
Sink' ins stille, kühle Grab,
In das Bett von Erde.
Erde streu' ich auf dich her
Bis, mein Körnlein, ich nichts mehr
Von dir sehen werde.
Wüßtest du, was ich da thu',
Hättest Sprache du dazu,
Ach! du sprächst mit Beben:
„Nie seh ich die Sonne mehr;
In dem Dunkel um mich her
Endet alles Leben."
Aber, Körnlein, habe Mut!
Sieh', du liegst ja sanft und gut,
Hast bald ausgeschlafen;
Blickst dann aus dem Grab hervor,
Blühst als Blume schön empor,
Bist ganz neu geschaffen.
Ich auch sinke einst hinab,
So wie du, ins kühle Grab,
Mich auch deckt die Erde;
Aber herrlicher noch ruft
Aus der stillen düstern Gruft
Mich des Schöpfers Werde!
Ihr wißt ja wohl, liebe Kinder, wieviel Arbeit es
dem Landmann macht, ehe wir das Brot erhalten. Gott
belohnt aber auch seinen treuen Fleiß, er erhört sein
Gebet, wenn er für das Gedeihen seiner Saaten um
Sonnenschein und Regen fleht, und giebt ihm reichlichen
Gewinn. Was der Landmann nun durch seinen Fleiß
gewonnen hat, fährt er in die Stadt zum Verkaufe,